Aktie der Deutschen Bank steigt nach Gerüchten um Cryan-Ablösung
Nach Gerüchten über eine Ablösung des Chefs der Deutschen Bank, John Cryan, hat die Aktie des Konzerns am Dienstag etwas an Fahrt gewonnen. Sie lag um die Mittagszeit etwa ein Prozent über dem Jahrestief vom Montag von 11,19 Euro. Britische Medienkreise hatte darüber berichtet, dass der Vorsitzende des Aufsichtsrats, Paul Achleitner, einen Nachfolger für den Briten sucht.
Es sei ziemlich klar, dass die Beziehung zwischen dem Vorstandsvorsitzenden und dem Aufsichtsratschef kaputt sei, hatte eine hochrangige Quelle der Zeitung gesagt. Ein Sprecher der Deutschen Bank wollte keinen Kommentar zu dem Bericht abgeben. Cryan, der 2015 den Chefsessel übernahm, hat eigentlich einen Vertrag bis Mai 2020.
Nach Informationen von BERLINER TAGESZEITUNG hatte die Deutsche Bank erfolglos um den Vizepräsidenten von Goldman Sachs, Richard Gnodde, geworben. Außerdem hätte die Bank die Chefs von Unicredit, Jean-Pierre Mustier, oder Standard Chartred, Bill Winters, in Erwägung gezogen.
Cryan leitete in der Deutschen Bank massive Umstrukturierungsmaßnahmen ein, deren jüngster Schritt der Börsengang der hauseigenen Vermögensverwaltung DWS war. Außerdem hatte er zahlreiche internationale Rechtsstreitigkeiten geerbt, die zu Milliarden an Strafen und Kompensationszahlungen führten.
In den vergangenen drei Jahren hatte die Bank nur Verluste geschrieben. Die Aktie des Unternehmens büßte in den vergangenen drei Monaten etwa ein Drittel an Wert ein.
(L. Brown--BTZ)