US-Notenbank senkt Wachstumsprognose und erhöht Inflationsprognose
Die US-Notenbank Fed hat angesichts der Ausbreitung der Delta-Variante des Coronavirus ihre Wachstumsprognose abgesenkt und zugleich die Inflationsprognose erhöht. Die Federal Reserve erklärte am Mittwoch nach einem zweitägigen Treffen ihres Offenmarktausschusses, die Inflation dürfte in diesem Jahr bei 4,2 Prozent liegen. Im Juni war die Fed noch von einer Inflationsrate von 3,4 Prozent ausgegangen. Die Wachstumsprognose wurde von zuletzt sieben Prozent auf 5,9 Prozent gesenkt.
Die Leitzinsen beließ die Notenbank wie bislang auf Nullniveau. Zugleich erklärte die Zentralbank, sie könnte "bald" damit beginnen, ihre Anleihenkäufe zur Stützung der Konjunktur zurückzufahren. Mehrere Mitglieder des Offenmarktausschusses gehen davon aus, dass es im kommenden Jahr mindestens eine Zinserhöhung geben könnte und im folgenden Jahr 2023 bis zu drei.
Angesichts der verheerenden wirtschaftlichen Auswirkungen der Corona-Pandemie hatte die Fed die Leitzinsen im März 2020 auf Null abgesenkt. Sie pumpt durch Anleihenkäufe zudem monatlich 120 Milliarden Dollar in die Märkte, um die Wirtschaft zu stützen.
Allerdings wachsen angesichts der lockeren Geldpolitik und der wirtschaftlichen Erholung des Landes die Inflationssorgen. Fed-Chef Jerome Powell hat dagegen wiederholt versichert, bei der erhöhten Inflation handele es sich um ein vorübergehendes Phänomen.
Am Mittwoch räumte Powell jedoch ein, die Inflationstreiber könnten länger andauern als bislang erwartet. "Während die Wiedereröffnung (der US-Wirtschaft) sich fortsetzt, könnten Angebotsengpässe, Einstellungsschwierigkeiten und andere Einschränkungen sich als größer und langwieriger erweisen als vorhergesagt."
(N. Nilsson--BTZ)