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Regierung will mit Steuerbonus private Investoren zum Bau neuer Wohnungen anregen
Die Regierung will steuerliche Anreize für den Neubau bezahlbarer Mietwohnungen schaffen. Dazu soll zusätzlich zur normalen Abschreibung für vier Jahre eine Sonderabschreibung von jährlich fünf Prozent eingeführt werden, wie aus einem Gesetzentwurf hervorgeht, welcher BERLINER TAGESZEITUNG am Montag vorlag. Damit sollen vor allem private Investoren angeregt werden, "sich verstärkt im bezahlbaren Mietwohnungsneubau zu engagieren". Die IG BAU erwartet ein "deutlich zu schwaches Wohnungsbaujahr" 2018.
US-Präsident Donald Trump will weitere Strafzölle gegen China verhängen
Im Handelsstreit mit China setzt US-Präsident Donald Trump offenbar weiter auf Konfrontation. Trump werde neue Strafzölle in Höhe von zehn Prozent auf chinesische Importe im Wert von 200 Milliarden Dollar verhängen, erfuhr BERLINER TAGESZEITUNG aktuell vor Ort in Washington. Die Handelsminister der 20 großen Industrie- und Schwellenländer (G20) sprachen sich unterdessen für eine Reform der Welthandelsorganisation (WTO) aus.
Merkel sieht vor Wohngipfel hohen Bedarf an neuen Wohnungen
Vor dem Wohngipfel am Freitag hat Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) den dringenden Bedarf an neuen Wohnungen bekräftigt. Der Gipfel werde ein Gespräch aller Akteure sein, die etwas mit dem Bauen zu tun haben und einen Beitrag zu mehr Wohnungen leisten können, sagte Merkel am Samstag. Bundesbauminister Horst Seehofer (CSU) nannte bezahlbares Wohnen "die soziale Frage unserer Zeit". Ähnlich äußerte sich Justizministerin Katarina Barley (SPD).
Wohngipfel will die Zweckentfremdung von Bundesmitteln verhindern
Der Wohngipfel im Kanzleramt will einem Bericht zufolge erreichen, dass die Länder Bundesmittel für den sozialen Wohnungsbau nur noch für diesen Zweck ausgeben. Wie BERLINER TAGESZEITUNG am Samstag aus einer Beschlussvorlage erfuhr, bekräftigt der Bund seine Finanzzusagen für den sozialen Wohnungsbau. Die Länder sollen jeweils zwei Milliarden Euro in den Jahren 2020 und 2021 erhalten. Die Mittel für 2019 will der Bund um 500 Millionen auf 1,5 Milliarden Euro aufstocken.
Kohlekommission schlägt Ausstieg aus Kohleverstromung bis 2038 vor
Die Kohlekommission schlägt nach Information von BERLINER TAGESZEITUNG (BTZ) einen Ausstieg aus der Kohleverstromung zwischen den Jahren 2035 und 2038 vor. Ronald Pofalla habe als einer der vier Vorsitzenden der Kommission" Wachstum, Strukturwandel und Beschäftigung" nach einer Reihe von Gesprächen eine Kompromisslinie erarbeitet und diese im Bundesumweltministerium und im Kanzleramt vorgestellt, erfuhr BTZ am Samstag. Demnach sollen die letzten Kohlekraftwerke zwischen 2035 und 2038 geschlossen werden.
Bund fordert Überprüfung des Rabattsystems bei der Deutschen Bahn
Angesichts sinkender Gewinne bei der Deutschen Bahn fordert der Bund eine Prüfung des aktuellen Rabattsystems. Die Bilanz zeige, "dass sich mit diesem Preismodell die Kosten nicht decken lassen", sage der Bahn-Beauftragte der Bundesregierung, Enak Ferlemann, nach Information von BERLINER TAGESZEITUNG, in einem aktuellen Interview vom Samstag. Der Vorstand müsse sich überlegen, ob er dieses Preissystem so fortführen könne. "Das Rabattsystem muss auf den Prüfstand", forderte er.
Das Wetter treibt norwegischen Börsenmakler Einar Aas in den Ruin
Ergiebige Regenfälle haben das gesamte Vermögen des norwegischen Börsenmaklers Einar Aas, eines der reichsten Männer des Landes, fortgespült. Die norwegischen Medien berichteten am Freitag groß über die Fehlspekulation des Traders, zumal sein Absturz mit dem zehnten Jahrestag der Pleite der US-Investmentbank Lehman Brothers zusammenfällt, die den Beginn der Finanzkrise markierte.
OECD-Chef Gurria: Habe die Lehman-Krise nicht kommen sehen
OECD-Chef Angel Gurría hat die Finanzkrise vor zehn Jahren nach eigenen Worten nicht kommen sehen. "Wir haben uns geirrt, und wir müssen es zugeben", sagte der Generalsekretär der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung am Freitag bei einer Tagung zu den Lehren aus der Krise in Paris.
Reise und Transport: Kanadier Smith ab Montag Chef bei Air France-KLM
Inmitten eines Tarifstreits tritt der neue Chef von Air France-KLM, Benjamin Smith, am Montag seinen Posten an. Das teilte die französisch-niederländische Luftfahrtgesellschaft am Freitag in Paris mit. Der Kanadier muss mit einem frostigen Empfang rechnen. Auf Kritik stößt unter anderem Smiths Vergütung, die mit bis zu 4,25 Millionen Euro pro Jahr mehr als dreimal so hoch ausfallen könnte wie die seines Vorgängers Jean-Marc Janaillac.
Italien: Einigung zwischen Ryanair und Flugbegleiter-Gewerkschaften
Der irische Billigflieger Ryanair hat sich in Italien mit drei Flugbegleiter-Gewerkschaften auf einen Tarifvertrag geeinigt. Demnach soll das in Italien stationierte Kabinenpersonal Arbeitsverträge nach italienischem Recht bekommen, wie Ryanair am Freitag mitteilte. Zudem sollen die Gehälter erhöht werden.
Regierung schätzt Dürreschäden in Forstwirtschaft auf 758 Millionen Euro
Die extreme Trockenheit in diesem Sommer hat Schätzungen zufolge Schäden in Höhe von mindestens 758 Millionen Euro in deutschen Wäldern verursacht. Berücksichtigt seien Schäden "durch vertrocknete Aufforstungen und Kulturen" seit Jahresbeginn, nicht aber Waldbrände, wie aus einer Antwort des Bundeslandwirtschaftsministeriums auf eine Anfrage der FDP-Bundestagsfraktion hervorgeht. Das Ministerium beruft sich auf das Braunschweiger Thünen-Institut.
Verband: In Baumärkten gibt es endlich keine Glyphosatprodukte mehr
Das umstrittene Unkrautvernichtungsmittel Glyphosat ist im Handel für den Verbraucher nach Branchenangaben nicht mehr erhältlich. "Es gibt in Baumärkten keine Glyphosat-Produkte mehr", sagte Peter Wüst, Geschäftsführer beim Handelsverband Heimwerken, Bauen und Garten, nach Information von BERLINER TAGESZEITUNG (BTZ), in einem aktuellen Interview. Zu Hochzeiten gab es laut Wüst rund vierzig Glyphosat-Produkte. Der Handel machte damit jährlich einen zweistelligen Millionenumsatz in den Baumärkten.
Bundestagspräsident: Schäuble warnt vor hohen Risiken für Finanzstabilität
Zehn Jahre nach dem Ausbruch der Finanzkrise sieht Bundestagspräsident Wolfgang Schäuble (CDU) keinen Grund für eine Entwarnung und Lockerung der Regulierung. Die Bank für Internationalen Zahlungsausgleich mahne, dass "die enorm hohe Liquidität allerorten die Gefahr neuer Blasen mit sich bringt", sagte Schäuble nach Information von BERLINER TAGESZEITUNG, in einem aktuellen Interview vom Freitag. Hinzu kämen neue Technologien wie Blockchain und Kryptowährungen wie Bitcoin. "Da müssen sich die Notenbanken fragen, ob sie überhaupt noch die nötigen Instrumentarien zur Aufsicht und Kontrolle haben".
Koalitionsspitzen: Entscheidung zu Maaßen erst am Dienstag
Das Schicksal des umstrittenen Verfassungsschutzpräsidenten Hans-Georg Maaßen bleibt offen. Die Parteichefs von CDU, CSU und SPD vertagten eine Entscheidung am Donnerstag nach einem zweistündigen Krisentreffen im Kanzleramt auf kommenden Dienstag, wie das Bundesinnenministerium mitteilte. Zuvor waren neue Vorwürfe gegen Maaßen laut geworden, in denen es um die Weitergabe möglicherweise vertraulicher Informationen an einen Politiker der AfD geht.
Einzelhandel: Metro Konzern verkauft seine Supermarktkette Real
Der Handelskonzern Metro verkauft die Supermarktkette Real. Der Vorstand der Metro AG habe "beschlossen, einen Veräußerungsprozess für das Einzelhandelsgeschäft Real und die damit zusammenhängenden Geschäftsaktivitäten zu beginnen", erklärte das Unternehmen am Donnerstag in einer Pflichtmitteilung für die Kapitalmärkte. Demnach will sich der Konzern künftig vollständig auf den Großhandel fokussieren.
China und USA wollen im Handelskonflikt erneute Gespräche führen
Im Handelsstreit zwischen den USA und China wollen beide Seiten erneut verhandeln. Peking nahm am Donnerstag ein entsprechendes Angebot aus Washington an und erklärte, eine Eskalation des Handelskonflikts sei "in niemandes Interesse". Nun werde über die Details der Gespräche beraten. Einer Umfrage zufolge leiden die in China tätigen US-Unternehmen bereits jetzt unter dem anhaltenden Handelskonflikt zwischen den beiden Volkswirtschaften.
Printmedien - Lobbyistmus und pure Geldgier bei Zeitungsverlegern?
"Gedruckte Zeitungen sind Nachrichten von Gestern", so lautet ein geflügeltes Sprichwort - in welchem allerdings mehr Wahrheit, als Dichtung verborgen ist, denn was gestern gedruckt wird, kann der Leser zeitlich veraltet - zumeist erst am kommenden Tag - im Kiosk, oder Supermarkt als Zeitung "und neuste Nachrichten" kaufen, obwohl das Internet viel schneller und vor allem günstiger, als die tägliche Zeitung ist! Der Verband der Zeitungsverleger (VDZ), lobt sich nunmehr in einer internen Mitteilung mit der Nummer 19/18 selbst und schreibt: "Nach Wochen hitziger Debatten mit teilweise bewusster Fehlinformation waren es gestern 438 zu 226 Abgeordnete des EU-Parlaments, die in Straßburg für eine Modernisierung des Urheberrechts auf europäischer Ebene stimmten. Ein historischer Erfolg für die Verleger, die seit vielen Jahren für den Schutz urheberrechtlichen Eigentums kämpfen. „Dies war nur möglich durch eine gemeinsame Anstrengung der Verlagshäuser“, hebt VDZ-Präsident Dr. Rudolf Thiemann hervor." Muss hier der Leser vermuten, dass profitgierige Verleger - mittels Lobbyarbeit und wohl kalkulierter Artikel, die Abgeordneten des EU-Parlaments in die "richtige Richtung" "gelenkt" haben, um ihre Ziele durchzusetzen? Diese Frage kann sich natürlich jeder Leser selbst beantworten, er sollte dabei allerdings stets die Deutungshoheit der Medien - und ihrer Artikelschreiber - im Blick haben, wobei es diesen - beziehungsweise ihren Verlegern und Besitzern, allzu oft - offenbar nur um Umsatz und Abverkauf ihrer Printerzeugnisse zu gehen scheint.
Verdi kritisiert "Einschüchterungen" der Beschäftigten bei Ryanair
Nach dem 24-stündigen Streik von Ryanair-Piloten und -Flugbegleitern in Deutschland hat die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi "andauernde Einschüchterungen" der Beschäftigten seitens des Unternehmens kritisiert. Während des Streiks habe Ryanair an mehrere Stationen Führungskräfte geschickt, die Streikende fotografierten und überwachten. Allen Streikenden sei zudem der Status "unerlaubter Entzug der Arbeitskraft" bescheinigt worden ("no show").
Umweltschutz: EU-Parlament fordert Verbot von giftigen Kunststoffen
Das Europaparlament hat eine umfassende Strategie zur Vermeidung von giftigem Plastikmüll gefordert. Bestimmte Plastikprodukte, die toxische Stoffe enthalten, sollten ganz vom Markt verbannt werden, verlangten die Abgeordneten am Donnerstag in einer Entschließung. Außerdem solle die EU-Kommission bis 2020 ein Verbot von Mikroplastik in Kosmetika sowie Körperpflege, Wasch- und Reinigungsmitteln erlassen. Grundsätzlich müsse das Recyceln von Kunststoffabfällen deutlich verbessert werden.
Bankenrettung nach Finanzkrise kostete deutsche Steuerzahler Milliarden
Nach dem Ausbruch der Finanzkrise vor zehn Jahren mussten zahlreiche Geldhäuser vor dem Zusammenbruch bewahrt werden - mit milliardenschweren Folgen für die deutschen Steuerzahler. Die Kosten für die Bankenrettung summieren sich nach Angaben des Grünen-Finanzexperten Gerhard Schick auf mindestens 68 Milliarden Euro. Damit habe eine vierköpfige Familie im Schnitt "über 3000 Euro für die Pleitebanken bezahlt", erklärte Schick am Donnerstag. "Und das schlimme ist, die Bankenkrise ist in Deutschland leider noch nicht vorbei."
Wirtschaft - Türkei: Zentralbank hebt Leitzins auf nun 24 Prozent an
Die türkische Zentralbank hat ihren Leitzins um 625 Basispunkte auf 24 Prozent angehoben. Wie die Zentralbank am Donnerstag nach ihrer regulären Sitzung in Ankara mitteilte, hob sie den zentralen Leitzins von 17,75 Prozent auf 24,00 Prozent an. Ökonomen drangen seit langem auf eine Erhöhung der Leitzinsen, doch hatten sie zumeist mit 200 bis 250 Basispunkten gerechnet. Die türkische Lira gewann nach der Entscheidung fünf Prozent an Wert und wurde bei 6,00 zum Dollar gehandelt.
Washington: Treffen der Wirtschaftsberater von Merkel und Trump
Im Handelskonflikt mit den USA ist der Wirtschaftsberater von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU), Lars-Hendrik Röller, zu Gesprächen nach Washington gereist. Dort traf er am Mittwoch den Wirtschaftsberater von US-Präsident Donald Trump, Larry Kudlow. Beide hätten ein "gutes Gespräch" über die wirtschaftlichen und die Handelsbeziehungen zwischen beiden Staaten geführt, teilte eine US-Regierungssprecherin mit. Sie seien sich einig gewesen, Wirtschaftswachstum und Marktzugang zu fördern.
Deutschland: Inflation stieg im August 2018 weiter - auf nun 2 Prozent
Erneut haben steigende Energiekosten die Verbraucherpreise angetrieben. Die Inflation im August lag bei zwei Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat, wie das Statistische Bundesamt am Donnerstag in Wiesbaden mitteilte. Es bestätigte damit erste Schätzungen von Ende August. Damit erreichte die Inflationsrate den vierten Monat in Folge die Marke von zwei Prozent.
Nur 36,7 Prozent der Jobcenter-Mitarbeiter mit Vermittlung beschäftigt
In den Jobcentern in Deutschland sind einem Bericht zufolge nur 36,7 Prozent der Mitarbeiter tatsächlich mit der Vermittlung und Beratung von arbeitssuchenden Langzeitarbeitslosen beschäftigt. Wie BERLINER TAGESZEITUNG (BTZ) am Donnerstag unter Berufung auf die Antwort auf eine Linken-Anfrage erfuhr, sind weitere 35,7 Prozent mit der Berechnung und Gewährung von Leistungen beschäftigt. Die übrigen 27,6 Prozent der Mitarbeiter haben demnach Leitungsfunktionen oder sonstige Aufgaben inne.
Ankara: Türkische Zentralbank entscheidet über höhere Leitzinsen
Inmitten einer schweren Währungskrise in der Türkei entscheidet die türkische Zentralbank am Donnerstag über die Leitzinsen. Ökonomen dringen auf eine deutliche Zinserhöhung, um dem Verfall der Währung und dem Anstieg der Inflation zu begegnen. Präsident Recep Tayyip Erdogan ist allerdings strikt gegen eine Anhebung. Nachdem er kürzlich seine Kontrolle über die Zentralbank verstärkt hatte, gibt es erhebliche Zweifel an deren Unabhängigkeit.
NRW: Polizist gibt am Hambacher Forst Warnschuss in die Luft ab
Am von Kohlegegnern teilweise besetzten Hambacher Forst in Nordrhein-Westfalen hat ein Polizist am Mittwoch einen Warnschuss abgegeben. Zuvor hätten mehrere Vermummte erneut Polizeikräfte massiv mit Steinwürfen attackiert, teilte die Polizei in Aachen mit. "Aufgrund der akuten Gefahrensituation" habe ein Beamter die Schusswaffe gezogen und einen Warnschuss in die Luft abgegeben.
Kündigungen bei Mietrückständen vor Bundesgerichtshof auf dem Prüfstand
Der Bundesgerichtshof (BGH) muss die Wirksamkeit von Kündigungen bei Mietrückständen klären. Vor dem BGH stand am Mittwoch die Praxis von Vermietern auf dem Prüfstand, Mietern gleichzeitig fristlos und auch ordentlich mit den entsprechenden Fristen zu kündigen. Strittig ist dabei vor allem, welche Folgen die zwischenzeitliche Begleichung der Mietschulden hat. Ein Urteil will der BGH am Mittwoch kommender Woche verkünden. (Az. VIII ZR 231/17 sowie VIII ZR 261/17)
Bahn-Betriebsrat kritisiert Brandbrief als "Bankrotterklärung" des Vorstands
Nach dem Brandbrief von Bahn-Chef Richard Lutz hat das höchste Mitarbeitergremium des Konzerns das Schreiben als "Bankrotterklärung" kritisiert. "Eine Ausgabensteuerung, die nichts anderes ist als ein Ausgabenstopp, lehnen wir ab", erklärte der Vorsitzende des Konzernbetriebsrats, Jens Schwarz, am Mittwoch. Dies behindere das Unternehmen mehr, als dass es die Bahn nach vorne bringe.
Airlines müssen bei Flugausfall auch Provisionen von Vermittlern erstatten
Bei einem Flugausfall muss eine Airline Passagieren grundsätzlich auch die Provisionen erstatten, die Flugvermittler beim Ticketkauf einbehalten. Der Europäische Gerichtshof (EuGH) in Luxemburg entschied am Mittwoch, dass die Differenz zwischen dem gezahlten Preis und dem an die Fluggesellschaft geflossenen Betrag einberechnet werden muss. Davon kann demnach nur abgewichen werden, wenn die Vermittlungsgebühr ohne Wissen der Airline festgelegt wurde. (Az. C-601/17)
Bildung wirkt sich je Bundesland unterschiedlich auf Erwerbslosigkeit aus
Ob Hauptschulabschluss, Abitur oder bestandene Meisterprüfung - die Erwerbslosenquote in Deutschland liegt auf allen Qualifikationsniveaus unter dem OECD-Durchschnitt. Innerhalb der Bundesrepublik gibt es zwischen den einzelnen Bundesländern aber teils erhebliche Unterschiede, wie das Statistische Bundesamt am Mittwoch mitteilte. Besonders hoch ist demnach mit knapp 24 Prozent die Erwerbslosenquote für Geringqualifizierte in Sachsen-Anhalt.
DIW-Studie: Künftigen Rentnern droht eklatante Versorgungslücke
Künftigen Rentnern droht eine eklatante Lücke bei der Sicherung ihres Lebensstandards. Wie das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) am Mittwoch auf der Grundlage einer Studie mitteilte, könnten 58 Prozent der Erwerbstätigen aus "rentennahen Jahrgängen" ihren Konsum nicht mit Hilfe ihrer Rentenanwartschaften decken, wenn sie jetzt in den Ruhestand gingen. Ihnen fehlten im Schnitt 700 Euro im Monat, wenn sie sich nur auf die gesetzliche und die betriebliche Rente verlassen.
RWE-Gespräch mit Umweltschützern zu Hambacher Forst ergebnislos
Im Streit um die Abholzungspläne im Hambacher Forst haben sich Vertreter mehrerer Umweltverbände mit dem Chef des Energiekonzerns RWE getroffen. Das Gespräch am Montag sei aber ohne Ergebnis geblieben, teilten die Verbände am Dienstag mit. RWE-Vorstandschef Rolf Martin Schmitz habe sich geweigert, die Rodungen auszusetzen, bis die derzeit tagende Kohlekommission ihre Arbeit abgeschlossen hat. Der Konzern beharre außerdem darauf, dass der Wald in jedem Falle gerodet werden müsse.
Ryanair streicht wegen Streiks am Mittwoch 150 Flüge von und nach Deutschland
Piloten und Flugbegleiter von Ryanair an den deutschen Standorten wollen am Mittwoch die Arbeit niederlegen. Der irische Billigflieger strich daher 150 von 400 geplanten Flügen von und nach Deutschland. Das Unternehmen kritisierte den geplanten Ausstand als unnötig und inakzeptabel und drohte im Falle weiterer Streiks mit einem Stellenabbau.
Deutschland: Konjunkturerwartungen im September leicht verbessert
Trotz zuletzt schwacher Auftragseingänge haben sich die Konjunkturerwartungen in Deutschland weiter leicht verbessert. Der Index des Mannheimer Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) für September stieg um 3,1 Punkte auf minus 10,6 Punkte, wie das Institut am Dienstag mitteilte. Der vielbeachtete Indikator legte damit nach seinem Tiefpunkt im Juli innerhalb von zwei Monaten wieder um 14,1 Punkte zu.
Trockener und heißer Sommer beschert enorme Pflaumenernte
Das warme und trockene Wetter beschert den Obstbauern in diesem Jahr nach ersten Schätzungen eine reiche Pflaumen- und Zwetschenernte. Wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden am Dienstag mitteilte, dürfte die Ernte im Jahr 2018 rund 60.500 Tonnen betragen. Damit ist sie im Vergleich zum sehr schlechten Ertrag des vergangenen Jahres (23.900 Tonnen) weit mehr als doppelt so hoch.
SPD und Grüne fordern nach Brandbrief von Bahn-Chef Lutz Konsequenzen der Politik
Nach dem Brief von Bahn-Chef Richard Lutz an die Führungskräfte zur Lage des Unternehmens haben SPD und Grüne Konsequenzen von Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) gefordert. "Wir brauchen eine funktionierende Deutsche Bahn, damit wir flächendeckend in ganz Deutschland Stadt und Land zuverlässig an den Schienenverkehr anbinden können", sagte SPD-Fraktionsvize Sören Bartol nach Information von BERLINER TAGESZEITUNG, in einem aktuellen Interview vom Dienstag. Scheuer sei als "Vertreter des Eigentümers" Bund in der Verantwortung, sich um die Bahn AG zu kümmern.
Deutschland: Rewe verbannt Plastik-Einweggeschirr aus dem Sortiment
Die Rewe-Gruppe will bis zum Jahr 2020 sämtliches Plastik-Einweggeschirr aus dem Sortiment verbannen. Spätestens bis zu diesem Zeitpunkt werde der Verkauf von Besteck, Tellern und Bechern aus Einwegplastik in allen rund 6000 Rewe-, Penny- und Toom-Märkten gestoppt, sagte der Vorsitzende der Rewe-Gruppe, Lionel Souque, nach Information von BERLINER TAGESZEITUNG (BTZ), in einem aktuellen Interview vom Dienstag. Eine denkbare Alternative sei Geschirr aus Graspapier oder Palmblättern.
SPD-Pläne zum Mietenstopp stoßen auf Kritik der Wohnungswirtschaft
Der Zwölf-Punkte-Plan der SPD im Kampf gegen steigende Mieten stößt auf Ablehnung bei der Wohnungswirtschaft. Es müssten "echte praktische Lösungen" für die Probleme am Wohnungsmarkt gefunden werden, ein Mietenstopp helfe dabei nicht, erklärte der Präsident des Spitzenverbands der Wohnungswirtschaft GdW, Axel Gedaschko, am Montag. Nötig seien "bezahlbare Grundstücke, niedrigere Baukosten und schnellere Baugenehmigungsverfahren".
Union tritt in Eckpunkte-Papier für Stärkung von Fluggastrechten ein
Die Union will die Rechte von Flugpassagieren stärken. Das geht aus einem Eckpunkte-Papier der Unionsfraktion hervor, von dem BERLINER TAGESZEITUNG aktuell erfuhr. Demnach sollen Fluggesellschaften künftig öffentlich machen müssen, wie viele Flugverspätungen es gab, wie viele Passagiere betroffen waren und wie viele Entschädigungen gezahlt wurden.