Vorgestellt
Letzte Nachrichten
Ryanair sichert sich mit britischer Lizenz für einen harten Brexit ab
Die irische Billigfluggesellschaft Ryanair hat sich mit einer Lizenz für ihre britische Tochter für den Fall eines harten Brexits abgesichert. Ryanair bestätigte am Donnerstag in Dublin, dass die Gesellschaft Ryanair UK die erforderliche Genehmigung erhalten habe. Damit könnten "falls nötig" auch nach einem Austritt Großbritanniens aus der Europäischen Union ohne ein Austrittsabkommen Flüge innerhalb Großbritanniens oder von Großbritannien zu Zielen außerhalb der EU angeboten werden.
Kaffeehauskette Luckin will noch 2019 Starbucks in China vom Thron stoßen
Die chinesische Kaffeehauskette Luckin will im Heimatland weiter kräftig expandieren und bis zum Jahresende den Marktführer Starbucks vom Thron stoßen. Allein in diesem Jahr sollen in der Volksrepublik 2500 zusätzliche Filialen eröffnet werden, wie Luckin am Donnerstag mitteilte. Damit hätte die erst vor einem Jahr gestartete Kette am Ende des Jahres mehr als 4500 Läden in China - gegenüber Starbucks mit 3600 Filialen.
Deutschland: Böckler-Stiftung sieht BIP-Wachstum 2019 bei nur 1,7 Prozent
Niedrigere Zölle als Mittel gegen weltweite Handelskonflikte, eine Stärkung des Euroraums gegen den Brexit-Schock und mehr privater Konsum dank niedrigerer Sozialabgaben: Mit diesem Dreiklang lässt sich das deutsche Wirtschaftswachstum nach Einschätzung der gewerkschaftsnahen Hans-Böckler-Stiftung gegen "hohe Risiken und Unsicherheiten" wappnen. In ihrer aktuellen Prognose rechnet die Stiftung mit einem Wachstum des Bruttoinlandsprodukts (BIP) von 1,7 Prozent - und warnt zugleich vor Faktoren, die den Aufschwung ausbremsen könnten.
Städte- und Gemeindebund fordert Klarheit über Reform der Grundsteuer
Der Deutsche Städte- und Gemeindebund hat Bund und Länder aufgefordert, schnell Klarheit über die Reform der Grundsteuer zu schaffen. Schließlich sei unsicher, ob die Bundesregierung "das ganze Jahr in dieser Form" existiere, sagte Hauptgeschäftsführer Gerd Landsberg am Donnerstag in Berlin. "Dann fallen 14 Milliarden Euro weg und dann gehen in vielen Städten die Lichter aus."
GDL-Chef Weselsky geht optimistisch in Tarifverhandlungen mit der Bahn
Die Lokführergewerkschaft GDL ist "optimistisch" in die neuerlichen Tarifverhandlungen mit der Deutschen Bahn gegangen. GDL-Chef Claus Weselsky sagte nach Information von BERLINER TAGESZEITUNG, in einem aktuellen Interview am Donnerstag vor dem Beginn des Treffens, zu einer Auseinandersetzung gehörten immer zwei und so sehe es nicht aus. "Deswegen gehen wir diesmal auch optimistisch in die Verhandlungen", sagte Weselsky hierzu.
GDL und Bahn setzen ihre sehr schwierigen Tarifverhandlungen fort
Die Deutsche Bahn und die Lokführergewerkschaft GDL haben am Donnerstag in Frankfurt am Main ihre schwierigen Tarifverhandlungen fortgesetzt. Beide Seiten gingen "optimistisch" in die Gespräche und hofften auf eine Einigung noch am Donnerstag. Bereits Mitte Dezember hatte die Bahn sich mit der Gewerkschaft EVG geeinigt - GDL-Chef Claus Weselsky schloss aber aus, sich einfach diesem Tarifabschluss anzuschließen.
Verbraucherschützer suchen wieder die "Mogelpackung des Jahres"
Verbraucherschützer haben fünf Produkte mit versteckten Preiserhöhungen für den Negativpreis der "Mogelpackung des Jahres" nominiert. Die Verbraucherzentrale Hamburg startete am Donnerstag die Online-Abstimmung, das Ergebnis soll am 21. Januar veröffentlicht werden. Nominiert wurden die Chipsletten von Lorenz, die Smarties von Nestlé, der Mini Babybel von Bel, eine Truthahnsalami des Discounters Lidl sowie ein Fruchtaufstrich der Firma Grafschafter. Die Verbraucherzentrale Hamburg bekam nach eigenen Angaben im vergangenen Jahr rund 2000 Hinweise auf Mogelpackungen. Aus diesen wurden fünf Kandidaten ausgewählt, bei denen die Hersteller "versteckte Preiserhöhungen besonders dreist und raffiniert durchgesetzt haben", erklärte die Verbraucherzentrale. So seien die neuen Chipsletten bis zu 70 Prozent teurer, weil die Füllmenge bei gleichem Preis von 170 auf 100 Gramm schrumpfte. Außerdem sei die Menge an Verpackungsmaterial im Vergleich zum Inhalt um rund 25 Prozent gestiegen. Bei den Smarties fehlten in der Riesenrolle 20 Gramm Schokolinsen, der Preis blieb aber gleich. Die Firma Bel packt nunmehr eine Käsekugel weniger in ihr Babybel-Netz. Die Truthahnsalami Light von Dulano enthält den Verbraucherschützern zufolge nicht weniger Fett als die normale Variante, obwohl die Verpackung das suggeriere. Trotzdem sei sie wegen eines geringeren Inhalts 33 Prozent teurer. Der Apfelaufstrich namens Obstwiese von Grafschafter wird neuerdings in einem kleineren Glas verkauft - bei gleichem Preis. Die Hersteller verweisen den Verbraucherschützern zufolge unter anderem auf eine nötige Vereinheitlichung von Produkten in verschiedenen Ländern, auf höhere Produktionskosten durch das Siegel "ohne Gentechnik" und auf Wünsche der Verbraucher nach kleineren Gläsern. Mit dieser Umstellung seien höhere Produktionskosten verbunden. Die Verbraucherzentrale kritisierte jedoch, dass es keine zusätzlichen Hinweise auf geringere Füllmengen auf den Etiketten gebe. Die Hersteller versuchten im Gegenteil, "ihre Tricksereien clever zu kaschieren". Auf der Internetseite umfrage.vzhh.de kann über die "Mogelpackung des Jahres" abgestimmt werden.
Sie wollen mehr Geld - Fahrer von Geldtransportern setzen Streiks fort
Die Geldtransporter-Fahrer in Deutschland haben am Donnerstagmorgen ihren Streik fortgesetzt. In Ratingen in Nordrhein-Westfalen beteiligten sich am Vormittag rund 450 Menschen an einer Kundgebung, wie eine Sprecherin des NRW-Landesbezirks der Gewerkschaft Verdi sagte. Sie waren am frühen Morgen in den Ausstand getreten und dann zum Sitz des Arbeitgebers Prosegur gezogen, einem Sicherheitsdienstleister.
Irischer Billigflieger Ryanair vermeldet erneut einen Passagierrekord
Der irische Billigflieger Ryanair hat trotz Turbulenzen durch Annullierungen und Streiks einen Rekordwert an Passagieren für 2018 vermeldet. Wie das Unternehmen am Donnerstag mitteilte, transportierte die Airline im vergangenen Jahr 139,2 Millionen Fluggäste, das war ein Plus von acht Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Das Wachstum verlangsamte sich jedoch - 2017 konnte Ryanair seinen Gewinn noch um zehn Prozent steigern.
CSU bekräftigt Ablehnung der Pläne von Scholz für Grundsteuerreform
Die CSU hat ihre Ablehnung der Pläne von Finanzminister Olaf Scholz (SPD) für eine Reform der Grundsteuer bekräftigt. "Wohnen muss günstiger und nicht teurer werden", konnte BERLINER TAGESZEIUTUNG aus einem Beschlusspapier der CSU-Landesgruppe für die Klausurtagung in Kloster Seeon, die am Donnerstag beginnt erfahren. "Die anstehende Grundsteuerreform muss deshalb zwingend aufkommensneutral erfolgen. Das wertunabhängige Einfach-Grundsteuermodell ist dafür die beste Lösung."
Börse in Brasilien begrüßt Amtsantritt der neuen Regierung mit Rekordschluss
Die Börse in Brasilien hat den Amtsantritt der neuen Regierung unter dem rechtsradikalen Präsidenten Jair Bolsonaro mit Rekordwerten begrüßt. Der Leitindex am Finanzplatz in São Paulo schloss am Mittwochabend (Ortszeit) mit 91.012 Punkten und damit erstmals überhaupt über der Schwelle von 90.000 Zählern. Die Börse lag damit 3,56 Prozent im Plus.
"Herausforderungen" in China trüben Apples Umsatzzahlen massiv
Probleme auf dem chinesischen Markt haben dem US-Technologieriesen Apple ein seltenes Eingeständnis abverlangt: Der erfolgsverwöhnte Konzern, lange Zeit Liebling der Anleger, korrigierte am Mittwoch seine Umsatzprognose für das abgelaufene Quartal deutlich nach unten und versetzte damit Branche und Börse in Unruhe. Der ungewohnte Rückschlag für Apple ist nach Analysteneinschätzung aber auch auf politische Gründe zurückzuführen.
Windräder erzeugten im Dezember Strom für ganz Berlin für ein Jahr
Die Windkrafträder an Land und auf See haben im Dezember fast 15 Milliarden Kilowattstunden Strom erzeugt. Das würde ausreichen, um für ein ganzes Jahr den Stromverbrauch von ganz Berlin oder Schleswig-Holstein zu decken, wie der Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) am Mittwoch mitteilte. In der Praxis fehle es allerdings bisher an Speichern, um den Strom aus Erneuerbaren bedarfsgerecht nutzen zu können. Der Ausbau der Stromtrassen müsse zudem "deutlich an Fahrt aufnehmen", forderte der Verband. Auch in Zukunft seien zudem konventionelle Kraftwerke als Rücklage für eine sichere Stromversorgung erforderlich. Insgesamt decken die Erneuerbaren Energien inzwischen schon 38 Prozent des Bruttostromverbrauchs ab, wie der BDEW weiter ausführte. Damit hätten sie 2018 einen Rekordwert erzielt. Allerdings müssten die Erneuerbaren-Anlagen rascher installiert werden. Nötig seien zügige Sonderausschreibungen für Wind auf See und Planungs- und Investitionssicherheit für Wind an Land.
Umfrage: Mehrheit der Bürger will 2019 Fleischkonsum einschränken
Die Mehrheit der Bundesbürger will im neuen Jahr weniger Fleisch und Wurst essen. Wie eine Umfrage des Instituts Emnid für Greenpeace ergab, gaben 54 Prozent der Befragten an, 2019 ihren Fleischkonsum einschränken zu wollen. Bei den Frauen waren es 62 Prozent, bei den Männern 46 Prozent, wie die Umweltschutzorganisation am Mittwoch mitteilte. Außerdem sind demnach 89 Prozent der Fleischkonsumenten bereit, für Fleisch von Tieren aus artgerechter Haltung mehr Geld zu zahlen. Bei den Jüngeren hat die Einschränkung des Fleischkonsums vor allem mit den damit verbundenen Folgen für die Umwelt zu tun, die Älteren wollen sich vor allem gesünder ernähren, wie Greenpeace erklärte. Emnid befragte im Dezember 1014 repräsentativ ausgesuchte Bundesbürger. Die Umfrage dokumentiere den "zunehmenden Bewusstseinswandel der Verbraucher", erklärte Greenpeace-Agrarexperte Martin Hofstetter. Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner (CDU) sei nun gefragt, "endlich bessere Haltungsbedingungen durchzusetzen", forderte er. Denn auch der Wunsch der Konsumenten nach mehr Transparenz beim Fleischkauf sei eindeutig: So wollen der Umfrage zufolge 81 Prozent der Fleischkonsumenten künftig verstärkt auf die Haltungskennzeichnung achten.
BDL: Zahl der tödlichen Flugzeugunglücke in 2018 ist massiv gestiegen
Nach einem Rekordtiefstand im Vorjahr ist die Zahl der Todesopfer in der zivilen Luftfahrt 2018 wieder gestiegen. Weltweit starben im vergangenen Jahr bei 15 Unglücken insgesamt 556 Passagiere und Crewmitglieder, wie der Bundesverband der Deutschen Luftverkehrswirtschaft (BDL) am Mittwoch mitteilte. Im langfristigen Vergleich hat sich die Sicherheit trotz steigender Fluggastzahlen dennoch deutlich verbessert. Das schwerste Unglück im vergangenen Jahr war laut Daten des Aviation Safety Network (ASN) der Absturz einer Boeing 737 in Indonesien, bei dem Ende Oktober 189 Menschen ums Leben gekommen waren. Weitere Flugzeugunglücke mit mehr als 50 Todesopfern ereigneten sich in Russland, Nepal, Kuba und im Iran. Unglücke mit Militärmaschinen oder kleineren Flugzeugen mit weniger als 14 Passagiersitzen an Bord flossen nicht in die Statistik ein. Im Jahr zuvor war das Risiko, beim Unglück eines Verkehrsflugzeugs ums Leben zu kommen, auf den niedrigsten Stand seit Beginn der Aufzeichnungen gesunken: Bei insgesamt zehn Unglücken mit Flugzeugen im zivilen Einsatz waren 2017 insgesamt 79 Menschen ums Leben gekommen. Trotz des Anstiegs 2018 zeige sich im langfristigen Vergleich, dass die "geringe Zahl der Verunglückten" ungeachtet steigender Passagierzahlen weiter sinke, erklärte der BDL. Demnach beförderten Fluggesellschaften im vergangenen Jahr laut der UN-Luftfahrtorganisation ICAO weltweit rund 4,4 Milliarden Passagiere - und damit mehr als 14 mal so viele wie 1970. Die statistische Wahrscheinlichkeit, durch einen Flugzeugabsturz ums Leben zu kommen, habe im Durchschnitt der 70er-Jahre bei eins zu 264.000 gelegen, im vergangenen Jahr bei rund eins zu 7,9 Millionen. "Fliegen war im Jahr 2018 also rund 30 Mal sicherer als in den 70er-Jahren", erklärte der BDL. 2017 hatte dieser Faktor 350 betragen. Eine wachsende Herausforderung sieht der Verband in der zunehmenden Verbreitung von Drohnen. Dass es hierbei Handlungsbedarf gebe, hätten die Vorfälle vom Londoner Flughafen Gatwick gezeigt. Dort musste vor Weihnachten nach Drohnensichtungen aus Sicherheitsgründen zeitweilig der Flugbetrieb eingestellt werden. Zehntausende Passagiere waren betroffen. Auch in Deutschland ist die Zahl der Behinderungen des Luftverkehrs durch Drohnen nach Angaben des BDL gestiegen. Nötig sei deshalb, die Sicherheitsstandards für den Einsatz von Drohnen weiter zu erhöhen.
Verdi: "Gute" Beteiligung an Streiks der Geldtransporter-Fahrer
Deutschlandweit sind am Mittwochmorgen Fahrer von Geldtransportern in einen Warnstreik getreten. Die Beteiligung an den Arbeitsniederlegungen sei "sehr gut", sagte Arno Peukes, Verhandlungsführer der Gewerkschaft Verdi. Sie hatte die 12.000 Beschäftigten der Geld- und Wert-Branche am Dienstag zu den Streiks aufgerufen. Nach Angaben der Gewerkschaft soll durch die Streiks der Bargeldverkehr in Deutschland "erheblich gestört" werden. Viele Banken und Einzelhändler bekämen nach den Feiertagen kein frisches Bargeld und Geldautomaten würden nicht neu befüllt. Erhebliche Engpässe sind nach Angaben der Bundesvereinigung Deutscher Geld- und Wertdienste (BDGW) aber bislang nicht zu befürchten. Derlei Befürchtungen seien übertrieben. Zwar könne es an einzelnen stark frequentierten Automaten womöglich passieren, dass dieser tatsächlich leer sei, sagte eine Sprecherin. In diesem Fall könnten Kunden aber auf den nächsten Automaten ausweichen, fügte sie hinzu und betonte, dass die Automaten auch an den Feiertagen normal versorgt worden seien. Regional und je nach Betrieb gebe es eine "sehr, sehr unterschiedliche" Streikbeteiligung, sagte die Sprecherin weiter. Während sie in einigen Unternehmen mehr als 50 Prozent betrage, liege sie vor allem in den östlichen Bundesländern deutlich darunter. Einen Ausstand von einigen Stunden könne jedes Unternehmen gut überbrücken. Wie lange die Streiks andauern, ist indes noch unklar. Für die Branche laufen derzeit Tarifverhandlungen. Bei den nächsten Gesprächen am Donnerstag und Freitag müsse die Arbeitgeberseite ein verhandlungsfähiges Angebot vorlegen, verlangte Verdi. Andernfalls würden die Arbeitsniederlegungen ausgeweitet. Die Gewerkschaft fordert für die Beschäftigten der Branche eine Erhöhung des Stundenlohns um 1,50 Euro pro Jahr über zwei Jahre. Außerdem sollen die Gehälter im Osten denen im Westen angeglichen werden. Der Gewerkschaft zufolge verdienen Geldzähler und Geldtransportfahrer, die bewaffnet sind und einer "hohen körperlichen und psychischen Belastung ausgesetzt" seien, im Osten derzeit rund 1800 bis 2400 Euro brutto, im Westen sind es 2200 bis 2900 Euro brutto im Monat.
Bahn muss hohe Vertragsstrafen an Auftraggeber im Regionalverkehr zahlen
Die Deutsche Bahn muss nach Informationen von BERLINER TAGESZEITUNG wegen Verspätungen und Zugausfällen hohe Vertragsstrafen an ihre Auftraggeber im Regionalverkehr zahlen. Diese Gelder summierten sich allein seit 2017 auf fast 500 Millionen Euro. Bis 2023 erwarte Bahnchef Richard Lutz insgesamt weitere Strafen in Höhe von rund 650 Millionen Euro. Die Strafzahlungen summierten sich damit auf fast 1,2 Milliarden Euro und verschlechtern die Ertragslage des größten Staatskonzerns massiv, berichtete die Zeitung weiter. Die Strafen sind demnach in den Verträgen mit den Auftraggebern der Länder und Kommunen geregelt, die den Regionalverkehr ausschreiben, bestellen und bezahlen. Eine Bahn-Sprecherin erklärte dem Bericht zufolge auf Anfrage, die internen Papiere würden grundsätzlich nicht kommentiert. Die Bahn steht derzeit wegen der im vergangenen Jahr wiederholt mangelnden Zuverlässigkeit der Züge in der Kritik.
Umfrage: Mehrheit der Deutschen offen für Ridesharing-Sammelfahrten
Sich per Smartphone-App mit anderen Fahrgästen zu Sammelfahrten zusammenzuschließen spielt bislang nur für einen Bruchteil der Bundesbürger eine Rolle - doch das Interesse an diesen sogenannten Ridesharing-Angeboten ist einer Umfrage zufolge groß. Zwar nutzen bislang lediglich zwei Prozent solche Fahrten regelmäßig und weitere drei Prozent selten, wie der Digitalverband Bitkom am Mittwoch mitteilte. Zusätzlich 46 Prozent der Deutschen haben demnach allerdings Interesse daran. "Die Idee von Sammelfahrten ist nicht neu", erklärte Bitkom-Hauptgeschäftsführer Bernhard Rohleder. "Aber erst dank digitaler Technologien kann der Anbieter wirklich optimale Routen erstellen und das macht den Service attraktiv." Beim Ridesharing wird per App ein Fahrtziel angegeben. Das Ridesharing-Fahrzeug nimmt dann auf dem Weg dorthin weitere Fahrgäste mit derselben oder einer ähnlichen Fahrtrichtung mit. Nach Angaben von Bitkom sind die Angebote damit für Nutzer eine Alternative wenn etwa spät abends kein Bus mehr fährt oder ein Taxi zu teuer ist. Ridesharing sei nicht nur kostengünstig, sondern auch umweltschonend, betonte der Verband. Laut der Umfrage, für die insgesamt 1003 Bundesbürger ab 16 Jahren telefonisch befragt wurden, sagen 82 Prozent, dass Ridesharing besonders in ländlichen Regionen hilfreich ist, in denen oft keine ausreichende Versorgung mit öffentlichem Nahverkehr besteht. Knapp sieben von zehn (69 Prozent) sind zudem der Meinung, dass Ridesharing eine sinnvolle Ergänzung zum bestehenden ÖPNV mit Bussen und Bahnen ist. Dagegen meint nur jeder Zweite (50 Prozent), dass Ridesharing eine Alternative zum klassischen Taxi darstellt. Aber ebenfalls jeder Zweite (52 Prozent) gibt an, auf ein eigenes Auto verzichten zu können, wenn Ridesharing flächendeckend verfügbar wäre.
Verdi ruft Fahrer von Geldtransportern auch für Donnerstag zum Streik auf
Bundesweit haben am Mittwoch Fahrer von Geldtransportern die Arbeit niedergelegt, um im Tarifstreit mit den Arbeitgebern ihrer Forderung nach höheren Löhnen Nachdruck zu verleihen. Die Bargeldversorgung etwa von Geldautomaten oder Einzelhändlern ist nach Angaben der Bundesvereinigung Deutscher Geld- und Wertdienste (BDGW) aber bislang nicht in Gefahr. Die Gewerkschaft Verdi rief allerdings auch für Donnerstag zu weiteren Streiks auf.
Fachkräftemangel: Kommt die Produktivitätsabwanderung ins Ausland?
Das Institut der Deutschen Wirtschaft (IW) hat vor den Folgen des Fachkräftemangels gewarnt. "Die große Gefahr ist, dass die Produktivität ins Ausland abwandert, und zwar dorthin, wo es genügend Fachkräfte gibt", sagte IW-Ausbildungsexperte Dirk Werner nach Information von BERLINER TAGESZEITUNG, in einem aktuellen Interview vom Mittwoch. In immer mehr Regionen und Berufen werde es für Unternehmen schwieriger, passend qualifizierte Fachkräfte zu finden. Dies schlage sich zunehmend auch im Wachstumspotenzial der Wirtschaft nieder.
2018 höchste Zahl an Erwerbstätigen seit der Wiedervereinigung
Der Arbeitsmarkt in Deutschland hat sich im vergangenen Jahr in Bestform gezeigt: Die Zahl der Erwerbstätigen stieg 2018 auf den höchsten Stand seit der Wiedervereinigung, wie das Statistische Bundesamt am Mittwoch in Wiesbaden mitteilte. Im Jahresdurchschnitt waren rund 44,8 Millionen Menschen mit Arbeitsort in Deutschland erwerbstätig. Das waren den vorläufigen Berechnungen zufolge 562.000 Menschen oder 1,3 Prozent mehr als im Vorjahr. Nach Angaben der Statistiker glichen sowohl eine "gesteigerte Erwerbsbeteiligung der inländischen Bevölkerung sowie die Zuwanderung ausländischer Arbeitskräfte" negative demografische Effekte durch die Alterung der Gesellschaft aus. Insgesamt habe sich damit der nun seit 13 Jahren anhaltende Anstieg der Erwerbstätigkeit fortgesetzt. 2017 hatte die Zuwachsrate 1,4 Prozent betragen. Die meisten neuen Stellen, die 2018 besetzt wurden, gab es mit einem Plus von 384.000 (1,2 Prozent) im Dienstleistungsbereich. Den absolut größten absoluten Anteil daran hatten wiederum die Öffentlichen Dienstleister, sowie die Bereiche Erziehung und Gesundheit mit einem Anstieg um 190.000 Erwerbstätige (1,7 Prozent). Im produzierenden Gewerbe fiel der Anstieg mit 1,7 Prozent ebenfalls überdurchschnittlich aus (plus 139.000 Erwerbstätige); im Baugewerbe betrug der Zuwachs 1,5 Prozent (37.000 Erwerbstätige). Entscheidend für die positive Entwicklung auf dem deutschen Arbeitsmarkt war dem Bundesamt zufolge die gestiegene Zahl der Arbeitnehmer - sie wuchs im Jahresdurchschnitt um 638.000 Menschen (plus 1,6 Prozent) und überstieg damit erstmals die 40-Millionen-Marke. Während die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten weiter anstieg, war die Summe der marginal Beschäftigten erneut rückläufig. Hierzu gehören auch die geringfügig Beschäftigten. Auch die Zahl der Selbstständigen sank 2018. Sie ging im Jahresdurchschnitt auf 4,22 Millionen zurück (minus 1,8 Prozent). Weniger Selbstständige hatte es mit 4,12 Millionen zuletzt im Jahr 2003 gegeben. Während der Arbeitsmarkt boomt und Wirtschaftsverbände immer wieder vor einem Engpass bei Fachkräften warnen, gibt es in Deutschland indes immer weniger Erwerbslose: Nach vorläufigen Schätzungen der Statistiker sank die Zahl 2018 im Vergleich zum Vorjahr um 130.000 Menschen (minus 8,0 Prozent) auf knapp 1,5 Millionen. Die Erwerbslosenquote ging damit gegenüber 2017 von 3,5 Prozent auf 3,2 Prozent zurück. Das Statistikamt nutzt zur Berechnung die international vergleichbare Definition und kommt daher zu anderen Ergebnissen als die Bundesagentur für Arbeit. Diese hatte die Arbeitslosenquote zuletzt mit 4,8 Prozent angegeben.
Verdi ruft Mitarbeiter von Geldtransportfirmen zum Streik auf
Die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi ruft ab Mittwoch zum Streik bei Geldtransportfirmen auf. Der Bargeldverkehr in Deutschland werde dadurch "erheblich gestört", kündigte Verdi am Dienstag an. Viele Banken und Einzelhändler bekämen nach den Feiertagen kein frisches Bargeld, Geldautomaten würden nicht neu befüllt. "Hunderte" Geldtransporte seien von dem Ausstand betroffen. Für die Branche laufen derzeit Tarifverhandlungen; fünf Runden blieben nach Gewerkschaftsangaben bisher ohne Ergebnis. Bei den nächsten Gesprächen am Donnerstag und Freitag müsse die Arbeitgeberseite ein verhandlungsfähiges Angebot vorlegen, verlangte Verdi. Andernfalls würden die Arbeitsniederlegungen ausgeweitet. Verdi fordert für die etwa 12.000 Beschäftigten der Geld- und Wertbranche eine Erhöhung des Stundenlohns um 1,50 Euro pro Jahr über zwei Jahre. Außerdem sollen die Gehälter im Osten denen im Westen angeglichen werden. Der Gewerkschaft zufolge verdienen Geldzähler und Geldtransportfahrer im Osten derzeit rund 1800 bis 2400 Euro brutto, im Westen sind es 2200 bis 2900 Euro brutto im Monat.
Deutschland: DGB und Grüne fordern dringend armutsfesten Mindestlohn
Vier Jahre nach Einführung des gesetzlichen Mindestlohns fordern der Deutsche Gewerkschaftsbund und die Grünen Nachbesserungen. Der Mindestlohn sei als "unterste Haltelinie" nicht existenzsichernd und müsse mittelfristig steigen und armutsfest werden, erklärte DGB-Vorstandsmitglied Stefan Körzell am Dienstag in Berlin. Grünen-Fraktionschefin Katrin Göring-Eckardt verlangte eine Reform nach dem Kriterium, "dass man vom Mindestlohn leben kann". Zum 1. Januar stieg der Mindestlohn auf 9,19 Euro pro Stunde. Körzell forderte mehr Kontrollen, um Betrug auf der Arbeitgeberseite zu verhindern. Dafür brauche die zuständige Finanzkontrolle Schwarzarbeit mehr Personal und müsse verstärkt verdachtsunabhängig Stichproben machen können. Der Gewerkschafter setzte sich auch dafür ein, die Tarifbindung zu stärken. "Als größtem Auftraggeber obliegt es dem Staat, dafür zu sorgen, dass er seine Aufträge nur an tarifgebundene Unternehmen vergibt", sagte er. Göring-Eckardt sagte nach Information von BERLINER TAGESZEITUNG, in einem aktuellen Interview vom Dienstag, die zuständige Mindestlohnkommission dürfe sich bei der geforderten Reform für die Berechnung "nicht nur an der Tarifentwicklung orientieren". Die Kommission solle sich auch von der Frage leiten lassen, wie der Lebensstandard gesichert und Armut vermieden werden könne. "Wir können es uns nicht leisten, dass immer mehr Menschen in Armut fallen." Eine angemessene Höhe des Mindestlohns wollte die Grünen-Fraktionschefin nicht nennen. Dafür sei die Kommission zuständig. Das mit Arbeitgeber- und Arbeitnehmervertretern besetzte Gremium hat den Auftrag, alle zwei Jahre neue Empfehlungen für die Höhe der Lohnuntergrenze herauszugeben. Entscheidend sei, dass man davon leben könne, sagte Göring-Eckardt. "Es bringt ja nichts, wenn der Staat den Lohn mit Hartz IV aufstocken muss." Anfang November hatte Bundesfinanzminister Olaf Scholz (SPD) die Debatte über einen gesetzlichen Mindestlohn von zwölf Euro pro Stunde neu entfacht. Diesen Satz halte er für "angemessen". Unterstützung erhielt Scholz von SPD-Arbeitsminister Hubertus Heil, Gegenwind kam von der Union und aus der Wirtschaft. Insgesamt zieht der DGB eine positive Bilanz des Mindestlohns. Dieser habe "für viele Beschäftigte mehr Lohn gebracht, er hat den privaten Konsum angekurbelt und so zum aktuellen Aufschwung beigetragen", erklärte Körzell. Die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung sei auf einem Höchststand. Körzell hob hervor: "Die Unkenrufe von Arbeitgebern und Wirtschaftsforschern, es werde zu Arbeitsplatzverlusten führen, haben sich nicht bestätigt." Der Anfang 2015 eingeführte gesetzliche Mindestlohn liegt seit dem 1. Januar 2019 bei 9,19 Euro pro Stunde, zum Januar 2020 steigt er auf 9,35 Euro. Dann wird erneut über seine Höhe beraten. Einer DGB-Auswertung neuer Zahlen des Statistischen Bundesamtes und der Bundesagentur für Arbeit zufolge lag das Plus der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung bis Ende September 2018 bei 9,6 Prozent im Vergleich zu Anfang 2015. Mehr als doppelt so hoch war der Anstieg sozialversicherungspflichtiger Teilzeit- und Vollzeit-Beschäftigung im Gastgewerbe mit 19,4 Prozent. Dabei sind Mini-Jobber nicht mitgezählt. Das Lohnplus beträgt den Angaben zufolge seit Einführung des Mindestlohns 9,4 Prozent. Dies bedeute einen Anstieg der Löhne der Beschäftigten, zumeist Un- und Angelernte, von jährlich 2,6 Prozent. Dabei stiegen die Löhne in Ostdeutschland mit 14,1 Prozent stärker als in Westdeutschland (9,0 Prozent).
Bahnvorstand Pofalla: Mitverantwortung für Unpünktlichkeit und Pannen
Der für Infrastruktur zuständige Deutsche-Bahn-Vorstand Ronald Pofalla hat eine Mitverantwortung für Unpünktlichkeit und Pannen eingeräumt. Er fühle sich durchaus angesprochen und nehme Kritik sehr ernst, sagte Pofalla nach Information von BERLINER TAGESZEITUNG, in einem aktuellen Interview. "Wir tragen alle gemeinsam im Vorstand die Verantwortung und arbeiten mit vereinten Kräften." Pofalla hob positiv hervor, "dass die Maßnahmen anfangen zu greifen". So sei der Dezember in Sachen Pünktlichkeit "der beste Monat seit Februar" gewesen. Die Bahn hatte in den vergangenen Monaten mit schlechten Pünktlichkeitswerten zu kämpfen. Im November etwa waren nur knapp über 70 Prozent der Fernzüge pünktlich. Nach Bahn-Definition ist ein Zug pünktlich, wenn die planmäßige Ankunftszeit um weniger als sechs Minuten überschritten wurde. Für die Weihnachtstage meldete das Unternehmen eine Pünktlichkeit von mehr als 85 Prozent. Neben verspäteten Zügen klagen Bahn-Kunden auch häufig über Probleme wie kaputte Toiletten oder geschlossene Bordrestaurants. An der Infrastruktur und bei der Digitalisierung gibt es ebenfalls viel zu tun. Immer wieder wird außerdem über eine Änderung der Konzernstruktur diskutiert. Der Kapitalbedarf liegt in Milliardenhöhe. Aufsichtsratschef Michael Odenwald forderte kurz vor Weihnachten schnelle Lösungsvorschläge vom Konzernvorstand.
Verbraucher werden 2019 wohl 600 Millionen Euro zuviel für Strom zahlen
Die Verbraucher werden einem Medienbericht zufolge im kommenden Jahr wohl rund 600 Millionen Euro zuviel für Strom bezahlen müssen. Das berichtet die "Saarbrücker Zeitung" am Montag unter Berufung auf eine neue Strompreis-Studie im Auftrag der Grünen-Bundestagsfraktion. Hintergrund sind demnach die von rund 430 Versorgern angekündigten Preiserhöhungen im Durchschnitt von 1,5 Cent pro Kilowattstunde.
Eurowings-Chef hofft auf steigende Flugpreise im kommenden Jahr
Der Chef der Fluggesellschaft Eurowings, Thorsten Dirks, hofft auf steigende Flugpreise im kommenden Jahr. "Fliegen kann in den unteren Buchungsklassen nicht so verrückt günstig bleiben wie zurzeit", sagte Dirks nach Information von BERLINER TAGESZEITUNG, in einem aktuellen Interview vom Montag. Das Jahr 2018 habe die Branche gelehrt, dass nicht noch mehr Quantität im Luftverkehr nötig sei, sondern mehr Qualität. Die Billigairline Eurowings ist eine Tochtergesellschaft der Lufthansa.
Von Grünen-Politiker Schick gegründete Finanzwende schon mit über 1200 Mitgliedern
Wenige Wochen nach ihrem offiziellen Start hat die von dem Grünen-Finanzexperten Gerhard Schick gegründete Bürgerbewegung Finanzwende bereits über 1200 Fördermitglieder hinter sich vereint. Diese breite Unterstützung in der Startphase der Organisation sei ein "Ausdruck des Wunsches in der Bevölkerung, dass die Finanzmärkte wieder im Dienst der Gesellschaft stehen sollen", sagte Schick nach Information von BERLINER TAGESZEITUNG, in einem aktuellen Interview. Ab Neujahr werde die Bürgerbewegung mit ihrer "inhaltlichen Arbeit loslegen".
Trump verkündet "Fortschritt" bei Handelsgesprächen mit China
US-Präsident Donald Trump hat einen "großen Fortschritt" bei den Handelsgesprächen mit China verkündet. Er habe ein "langes und sehr gutes Telefonat" mit dem chinesischen Staatschef Xi Jinping geführt, schrieb Trump am Samstag im Kurzbotschaftendienst Twitter. "Der Deal kommt sehr gut voran. Sollte er zustande kommen, wird er sehr umfassend sein und alle Themen, Gebiete und Streitpunkte abdecken." Trump und Xi hatten sich Anfang Dezember am Rande des G20-Gipfels auf einen Waffenstillstand im Handelskonflikt geeinigt und die Aussetzung weiterer Strafzölle vereinbart. Im Januar wollen sich Unterhändler aus Washington und Peking erneut zusammensetzen. Bereits während der vergangenen Wochen sendete China Zeichen des Entgegenkommens aus. So kündigte Peking an, die im Sommer verhängten Strafzölle auf Autos und Autoteile aus den USA ab Januar für drei Monate auszusetzen. Die beiden größten Wirtschaftsmächte der Erde hatten sich zuvor mit zusätzlichen Importzöllen auf Güter im Gesamtwert von mehr als 300 Milliarden Dollar (262 Milliarden Euro) belegt. Der Handelsstreit schickte die Börsen in diesem Monat weltweit auf Talfahrt und belastete die globale Wirtschaft.
Deutschland: Mittelstand befürchtet 2019 Abgleiten in eine Rezession
Der deutsche Mittelstand blickt mit Sorge ins neue Jahr: Knapp 53 Prozent der Mittelständler erwarten, dass Deutschland in den kommenden zwölf Monaten in die Rezession abgleiten könnte, wie eine am Freitag vorgestellte Unternehmerumfrage des Bundesverbandes mittelständische Wirtschaft (BVMW) ergab. 2019 stünden "Wachstum und Wohlstand auf dem Spiel", warnte Mittelstandspräsident Mario Ohoven. Die Sorge der Unternehmer sei "nicht unbegründet", sagte Ohoven in Berlin. "Das globale Wachstum geht zurück, ein harter Brexit mit noch unabsehbaren Folgen droht, Handelssanktionen greifen um sich, und der bisherige Wachstumsmotor Automobilindustrie stottert." Außerdem dämpfe der "anhaltende, massive Fachkräftemangel" die Wachstumsaussichten. Der Umfrage zufolge geben weniger als acht Prozent der Unternehmer an, dass es ihnen problemlos gelingt, geeignete Arbeitskräfte für offene Stellen zu finden. Zuversichtlich zeigen sich die Unternehmer indes, wenn es um das eigene Unternehmen geht: So schätzen fast 52 Prozent ihre gegenwärtige Geschäftslage als gut ein, 18 Prozent sogar als sehr gut. Ein Drittel der Mittelständler erwartet für die kommenden zwölf Monate eine noch günstigere Entwicklung, lediglich knapp 15 Prozent eine ungünstigere. Ohoven appellierte an die Politik, nun vor allem in der Haushaltspolitik umzusteuern und den Anstieg der Sozialausgaben zu begrenzen. "Dem Personalwechsel an der Spitze der Union muss ein Politikwechsel der großen Koalition folgen", forderte Ohoven. Nur dann könne der Mittelstand auch im neuen Jahr seine Rolle als Wachstums- und Jobmotor erfüllen. Zu den vorrangigen Aufgaben der Politik gehört aus Sicht der Unternehmer eine Senkung der Steuerbelastung für Unternehmen; für die Abschaffung des Solidaritätszuschlags sprechen sich 82,5 Prozent der Befragten aus. Einen beschleunigten Breitbandausbau fordern 64,7 Prozent, für die Einführung einer steuerlichen Forschungsförderung plädieren knapp 77 Prozent. In der Umfrage wurden die Mittelständler auch nach ihren Wahlabsichten zur Europawahl 2019 befragt. Demnach hätten Union und FDP zusammen eine Zweidrittelmehrheit. Die SPD käme hingegen auf lediglich 3,5 Prozent. Die Sozialdemokraten müssten "dringend ein Angebot an den Mittelstand machen", konstatierte Ohoven.
Deutsche Bahn legte seit 1994 mehr als 5400 Kilometer ihres Netzes still
Die Deutsche Bahn hat seit der Bahn-Reform im Jahr 1994 mehr als 5400 Kilometer ihres Streckennetzes stillgelegt. Das geht aus der Antwort des Bundesverkehrsministeriums auf eine Grünen-Anfrage hervor, von der BERLINER TAGESZEITUNG aktuell erfuhr. Demnach sind heute noch gut 33.000 Kilometer in Betrieb, die Bahn gab damit in den vergangenen 25 Jahren rund 16 Prozent ihres Netzes auf. Ein Bahnsprecher verwies im Gespräch mit der Zeitung auf wirtschaftliche Zwänge. Eine Streckenstilllegung werde nur in Betracht gezogen, wenn es zu wenige Fahrgäste oder Gütertransporte gebe. Außerdem werde das Aus für eine Trasse nur dann vom Eisenbahnbundesamt genehmigt, wenn kein anderer Wettbewerber bereit sei, die Strecke weiter zu betreiben. In dem fraglichen Zeitraum habe der Konzern außerdem mit neuen Schnelltrassen auf mehr als tausend Kilometern auch neue Angebote geschaffen. Grünen-Chefin Annalena Baerbock beklagte, dass ländliche Regionen abgehängt würden. Die Deutsche Bahn müsse wieder stärker in ihr Kerngeschäft investieren, nämlich Menschen in Deutschland günstig und verlässlich von A nach B zu transportieren. Entscheidend für die Verkehrswende sei ein breit gefächertes Schienennetz in allen Regionen Deutschlands, sagte Baerbock der hierzu.
2019: Spanische Gewerkschaften kündigen Streiktage bei Ryanair an
Der irischen Billigfluggesellschaft Ryanair stehen erneut Streiks ins Haus - dieses Mal in Spanien. Die Gewerkschaften USO und Sitcpla, die die 1800 Kabinenpersonal-Mitarbeiter von Ryanair in Spanien vertreten, riefen am Freitag für den 8., 10. und 13. Januar zu jeweils 24-stündigen Warnstreiks auf, sollte der Arbeitgeber nicht einlenken. Zuvor war ein Vermittlungsversuch zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmervertretern gescheitert. Die Gewerkschaften fordern, dass die weitgehend nach irischem Recht geschlossenen Arbeitsverträge durch Verträge nach spanischem Recht ersetzt werden. Es sei "widerlich", dass Ryanair sich weiter weigere, "nationales Recht mit all seinen Konsequenzen anzuerkennen", kritisierte USO-Vertrerter Jairo Gonzalo in einer Mitteilung. Spanien ist der drittgrößte Markt von Ryanair. Das Unternehmen hat dort 13 seiner 89 Standorte. Europas größte Billig-Airline hatte erst vor einem Jahr begonnen, Gewerkschaften anzuerkennen. Im Juli sorgten Streiks der Piloten und des Kabinenpersonals für hunderte Flugausfälle in Spanien, Portugal, Italien, Belgien und Irland. Rund 100.000 Reisende waren betroffen. Ende September streikte das Kabinenpersonal in Deutschland, den Niederlanden, Belgien, Italien, Portugal und Spanien, in manchen Ländern legten auch die Piloten die Arbeit nieder. Anfang Dezember einigten sich die Gewerkschaft Vereinigung Cockpit (VC) und Ryanair auf ein Eckpunktepapier zur Beilegung des Tarifkonflikts mit den Piloten in Deutschland. Beide Seiten wollen laut VC bis Ende März insgesamt vier Tarifverträge schließen - auf der Grundlage deutschen Rechts. Auch in Großbritannien, Portugal und Italien schloss Ryanair Vereinbarungen mit den Arbeitnehmern.
Deutschland - Rezession: Dax mit erstem Verlustjahr seit sieben Jahren
In einem von wachsender Verunsicherung der Anleger geprägten Börsenjahr hat der Deutsche Aktienindex (Dax) einen versöhnlichen Abschluss hingelegt - im Jahresverlauf aber dennoch kräftig eingebüßt. Am letzten Handelstag des Jahres schloss der Dax am Freitagnachmittag mit gut 1,7 Prozent im Plus. Insgesamt legte der Index der 30 größten deutschen börsennotierten Unternehmen allerdings sein erstes Verlustjahr seit 2011 hin. Mit rund 10.558,96 Punkten steht der Index auf dem selben Niveau wie im Oktober 2016. Im vergangenen Jahr hatte der Dax noch um 12,5 Prozent zugelegt - und noch am 23. Januar dieses Jahres war er auf sein bisheriges Allzeithoch von 13.596,89 Punkten geklettert. Für Verunsicherung sorgte bei den Anlegern in diesem Jahr unter anderem der Handelskonflikt zwischen den USA und China und die Sorge über die Auswirkungen des Brexit. Weltweit hatten die Kurse zuletzt eine regelrechte Achterbahnfahrt hingelegt. Der Nikkei-Index in Tokio beendete das Jahr am Freitag wie der Dax zum ersten Mal seit 2011 mit einem Verlust.
Traditionsreiche britische Musikladen-Kette HMV ist erneut pleite
Die traditionsreiche britische Musikladen-Kette HMV hat nach schwachen Verkaufszahlen im Weihnachtsgeschäft erneut Insolvenz angemeldet. Das teilte das Sanierungsunternehmen Hilco Capital aktuell mit, das HMV erst 2013 vor der Pleite gerettet hatte. HMV steckt seit langem in der Krise, weil immer mehr Kunden auf Streamingdienste im Internet setzen oder CDs und andere Medien online bestellen. Es sei "enttäuschend" mit anzusehen, mit welcher Geschwindigkeit vor allem der Markt für DVDs in den vergangenen zwölf Monaten eingebrochen sei, erklärte HMV- und Hilco-Chef Paul McGowan. Im Weihnachtsgeschäft ging das Geschäft mit DVDs demnach im Vergleich zum Vorjahr um 30 Prozent zurück. Hilco hatte 2013, nachdem HMV erstmals seine Zahlungsunfähigkeit bekanntgegeben hatte, rund 140 Filialen übernommen. Derzeit beschäftigt HMV rund 2200 Mitarbeiter. Die zuletzt 125 Filialen in Großbritannien sollen nach Angaben von Hilco nach der erneuten Insolvenz vorerst geöffnet bleiben. Der erste HMV-Musikladen hatte 1921 auf der legendären Londoner Oxford Street geöffnet - damals mit der Gramophone Company als Eigentümer. Diese schuf auch das Markenzeichen: einen Hund, der einem Grammofon lauscht. Die Abkürzung HMV steht für "His Masters Voice" (zu Deutsch: Die Stimme seines Herrn). Über die Plattenfirma EMI hatte HMV auch einen Anteil am Erfolg der Beatles.
Deutschland: Post erhöht die Preise für Pakete bis fünf Kilogramm
Privatkunden der Deutschen Post müssen im kommenden Jahr mehr für ihre Pakete bis fünf Kilogramm bezahlen, wenn sie diese in einer Filiale frankieren lassen. Zum 1. Januar steigen die Preise hierfür von bisher 6,99 Euro um 50 Cent auf 7,49 Euro, wie der Konzern am Freitag mitteilte. Für online frankierte Pakete bis fünf Kilogramm werden die Portokosten demnach nicht erhöht - sie kosten weiterhin 5,99 Euro. Auch alle anderen Preise für Pakete und Päckchen einschließlich der Preise für online vorfrankierte Sendungen bleiben unverändert. Der Preis für Pakete war nach Angaben der Post zuletzt 2014 angepasst worden und seitdem gleich geblieben. Zu schaffen machen dem Unternehmen unter anderem gestiegene Transportkosten.
Deutschland: Massive Inflation flacht im Dezember nur ganz leicht ab
Der Anstieg der Verbraucherpreise hat sich im Dezember verlangsamt. Wie das Statistische Bundesamt am Freitag mitteilte, lag die Teuerung im Dezember nach vorläufigen Zahlen bei 1,7 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat. Im November hatte der Preisanstieg noch 2,3 Prozent betragen; im Oktober erreichte die Inflationsrate 2,5 Prozent - den höchsten Wert seit zehn Jahren. Die Inflationsrate im Jahresdurchschnitt 2018 liegt damit nach Angaben der Statistiker bei voraussichtlich 1,9 Prozent. 2017 hatte der Wert 1,8 Prozent betragen und sich damit im Rahmen der Zielmarke der Europäischen Zentralbank (EZB) bewegt, die eine Inflationsrate von knapp unter zwei Prozent anstrebt. Im Dezember verteuerten sich erneut die Preise für Energie überdurchschnittlich. Sie stiegen im Vergleich zum Vorjahresmonat den vorläufigen Zahlen des Bundesamtes zufolge um 4,8 Prozent. Im November hatte die Teuerung hier allerdings noch bei 9,3 Prozent gelegen. Unterdurchschnittlich verteuerten sich unter anderem die Preise für Nahrungsmittel, die um 1,0 Prozent zulegten.
Nabu kürt RWE-Chef Rolf Martin Schmitz zum "Dinosaurier des Jahres"
RWE-Chef Rolf Martin Schmitz ist vom Naturschutzbund Deutschland (Nabu) zum "Dinosaurier des Jahres 2018" gekürt worden. Der Vorstandsvorsitzende des Energiekonzerns erhält den Negativpreis für sein Beharren auf die Rodung des Hambacher Forsts, wie der Nabu aktuell mitteilte. Schmitz habe mit der Rodung des Waldes Tatsachen schaffen wollen - "ohne Rücksicht auf die gesellschaftliche Stimmungslage, die laufenden Verhandlungen in der Kohlekommission über einen geregelten Kohleausstieg und die Folgen für Natur und Umwelt". "Während international auf Klimakonferenzen und national in der Kohlekommission um konkreten Klimaschutz gerungen wird, hat sich Herr Schmitz diesen Herbst mit seiner unzeitgemäßen Machtdemonstration im Streit um die Rodung des Hambacher Waldes selbst ins Abseits gestellt", erklärte Nabu-Präsident Olaf Tschimpke. Der Hambacher Forst westlich von Köln gilt als Symbol für den Widerstand von Klimaschützern gegen die Kohleverstromung. Der Tagebaubetreiber RWE will weitere Teile des Waldgebiets roden, um die darunter liegende Braunkohle abzubauen. Im juristischen Tauziehen über die Zukunft des Waldgebiets verfügte das Oberverwaltungsgericht Münster Anfang Oktober per Eilbeschluss einen vorläufigen Rodungsstopp. Mit dem "Dinosaurier des Jahres" zeichnet der Nabu seit 1993 Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens aus, die sich nach Angaben der Umweltschutzorganisation durch "besonders rückschrittliches öffentliches Engagement in Sachen Natur- und Umweltschutz" hervorgetan haben. Preisträger 2017 war Bauernverbandspräsident Joachim Rukwied, dem der Naturschutzbund die Blockade einer umweltverträglicheren Agrarpolitik vorwarf. Für RWE ist es bereits der dritte Umwelt-Dinosaurier. 2010 erhielt der damalige RWE-Chef Jürgen Großmann den Negativpreis wegen seines Einsatzes für die Laufzeitverlängerung der Atomkraftwerke. 2006 wurde sein Vorgänger im Amt, Harry Roels, für den Antrag auf Laufzeitverlängerung für den Atomreaktor Biblis A zum "Dinosaurier des Jahres" gekürt.
Air Berlin zahlt fast 100 Millionen Euro aus Staatsdarlehen zurück
Knapp anderthalb Jahre nach der Pleite von Air Berlin hat die insolvente Fluggesellschaft einen Großteil des Hilfskredits des Bundes in Höhe von 150 Millionen Euro zurückgezahlt. Wie BERLINER TAGESZEITUNG am Freitag erfuhr, erklärte Insolvenzverwalter Lucas Flöther, dass bis Ende Dezember "rund 98 Millionen Euro" des Darlehens der staatlichen KfW-Bank zurückgezahlt worden seien. Noch im August 2018 waren es demnach erst 75 Millionen Euro gewesen.
Deutschland: Absatz von Sekt und Co. im vergangenen Jahr gesunken
In Deutschland sind 2017 weniger Schaumweine abgesetzt worden als im Jahr zuvor. Wie das Statistische Bundesamt am Freitag anlässlich des bevorstehenden Jahreswechsels mitteilte, wurden vergangenes Jahr insgesamt 286 Millionen Liter Schaumwein abgesetzt - das entspricht einer Menge von rund 381 Millionen handelsüblichen 0,75-Liter-Flaschen. Gegenüber dem Vorjahr ist das ein Rückgang um 5,2 Prozent.
Trumps "Wirtschaftspolitik" - Börsenkurse erneut massiv auf Talfahrt
Nach kräftigen Gewinnen am Vortag haben die Börsenkurse an der New Yorker Wall Street am Donnerstag ihren Abwärtstrend fortgesetzt. Der Dow-Jones-Index büßte am Vormittag (Ortszeit) rund 2,1 Prozent ein. In Deutschland verlor der Dax in Frankfurt am Main am ersten Handelstag der Woche deutlich.