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SPD-Fraktionschef fordert ökologische Ausrichtung des Konjunkturpakets
SPD-Fraktionschef Rolf Mützenich fordert eine konsequente ökologische Ausrichtung des geplanten Konjunkturpakets in der Corona-Krise. Das Programm dürfe nicht auf alte Technologien setzen, sondern müsse Anreize schaffen, um die Ziele beim Klimaschutz zu erreichen, sagte Mützenich den Zeitungen der Funke Mediengruppe (Freitagsausgaben). Teil des Programms solle daher sein, die Produktion von grünem Wasserstoff in Deutschland massiv auszuweiten auf eine Leistung von mindestens zehn Gigawatt.
US-Organisationen werfen TikTok Verstoß gegen Vorgaben zum Kinderschutz vor
In den USA haben Verbraucherschützer am Donnerstag bei den US-Regulierungsbehörden eine Beschwerde gegen die chinesische Videoplattform TikTok wegen der Verletzung des Kinderschutzes eingereicht. Ein Zusammenschluss von 20 Verbraucherorganisationen wirft dem Onlinedienst vor, ungeachtet eines Gerichtsvergleichs im vergangenen Jahr weiterhin Daten von Kindern unter 13 Jahren ohne elterliche Zustimmung zu sammeln. Die Gruppen fordern die Behörden auf, ihre Untersuchung gegen das Onlinenetzwerk wieder aufzunehmen.
Lufthansa will Angebot im Juni deutlich ausweiten
Der Lufthansa-Konzern will seine Flüge im kommenden Monat wieder deutlich ausweiten. Wie das Unternehmen am Donnerstag in Frankfurt am Main mitteilte, nehmen die Lufthansa und die Tochtergesellschaften Swiss und Eurowings "im Juni wieder zahlreiche Sonnen- und Sommerziele" in ihr Flugprogramm auf. Außerdem sollen vorbehaltlich eventueller Reisebeschränkungen auch weitere Langstreckenziele angeflogen werden.
WTO-Chef Roberto Azevedo tritt Ende Augus 2020 vorzeitig ab
Der Chef der Welthandelsorganisation (WTO), Roberto Azevedo, hat seinen vorzeitigen Rückzug angekündigt. Er werde sein Amt bereits Ende August niederlegen, teilte Azevedo am Donnerstag in Genf mit. Regulär hätte die Amtszeit des 62-jährigen Brasilianers erst ein Jahr später geendet.
Verkehrsminister der Länder fordern Rettungsschirm für öffentlichen Nahverkehr
Die Verkehrsminister der Länder haben in der Corona-Krise einen Rettungsschirm der Bundesregierung für den öffentlichen Nahverkehr gefordert. Die Fahrgastzahlen in Bussen und Bahnen seien um 70 bis 90 Prozent gesunken, die Verluste beliefen sich allein in diesem Jahr auf mindestens fünf Milliarden Euro, erklärten diese nach Angaben des saarländischen Verkehrsministeriums in Saarbrücken am Donnerstag nach einer Telefonkonferenz. Finanzhilfen seien nötig.
Auch Kündigung der Air Berlin-Flugbegleiter war unwirksam
Auch die Kündigungen der Flugbegleiterinnen und Flugbegleiter der insolventen Fluggesellschaft Air Berlin sind unwirksam. Air Berlin hat auch hier die Massenentlassungen fehlerhaft angezeigt, wie am Donnerstag das Bundesarbeitsgericht (BAG) in Erfurt entschied. Danach sind allerdings die Arbeitsverhältnisse von Flugpersonal, das im Zuge eines sogenannten Wet-Lease samt Flugzeug an ein anderes Unternehmen vermietet wurde, nicht auf dieses Unternehmen übergegangen. (Az: 6 AZR 235/19)
Bundesgerichtshof prüft Zigarettenautomaten an Supermarktkassen
Die Zigarettenautomaten an Supermarktkassen haben am Donnerstag den Bundesgerichtshof (BGH) beschäftigt. Der BGH verhandelte darüber, ob dieses Angebot zulässig ist, obwohl auf den Auswahltasten der Automaten keine Warnhinweise vor Tabakkonsum angebracht sind. Hintergrund ist die Klage eines Verbrauchervereins gegen den Betreiber von zwei Supermärkten in München. (Az. I ZR 176/19)
Streit um quadratische Verpackung von "Ritter Sport"-Schokolade vor dem BGH
In einem seit Jahren schwelenden Rechtsstreit um die quadratische Verpackung von "Ritter Sport"-Schokolade ist der Bundesgerichtshof (BGH) erneut am Zug. Das höchste deutsche Zivilgericht in Karlsruhe verhandelte am Donnerstag zum zweiten Mal darüber, ob diese spezielle Form als Verpackungsmarke geschützt werden kann. Milka-Hersteller Mondelez bemüht sich seit Jahren darum, die eingetragene Marke zu löschen. (Az. I ZB 42/19 und I ZB 43/19)
Knapp drei Millionen neue Arbeitslose in den USA
In den USA ist die Arbeitslosigkeit wegen der Corona-Krise erneut stark gestiegen. Binnen einer Woche meldeten sich rund 2,98 Millionen weitere Menschen arbeitslos, wie das US-Arbeitsministerium am Donnerstag mitteilte. Insgesamt verloren somit seit dem Ausbruch der Pandemie in den Vereinigten Staaten knapp 36,5 Millionen Menschen ihren Job.
Sachverständige für Festlegung von CO2-Budget zu Einhaltung von Klimazielen
Um die weltweiten Klimaziele einhalten zu können, dringt der Sachverständigenrat für Umweltfragen (SRU) auf feste Obergrenzen für den noch möglichen Treibhausgas-Ausstoß in Deutschland. Dieses CO2-Budget solle "Grundlage und Steuerungsgröße der nationalen Klimapolitik" werden, heißt es in dem am Donnerstag per Videopräsentation vorgestellten Gutachten des Beratergremiums der Bundesregierung. Die Wissenschaftler drängten darauf, Konjunkturhilfen nach der Corona-Krise für ein Umsteuern zu nutzen.
Umweltrat drängt Bundesregierung zu ökologisch ausgerichtetem Konjunkturprogramm
Der Sachverständigenrat für Umweltfragen (SRU) hat die Bundesregierung aufgerufen, beim Neustart der Wirtschaft in der Corona-Krise Umweltfragen in den Mittelpunkt zu stellen. "Großangelegte Konjunkturprogramme müssen ökologisch zukunftsfähig sein", erklärte die SRU-Vorsitzende Claudia Hornberg am Donnerstag anlässlich der Veröffentlichung eines neuen Umweltgutachtens des Rats. "Es sollte in Lösungen investiert werden, die die umweltverträgliche Entwicklung der Wirtschaft fördern."
Zurück in alte Rollenmuster: Corona-Krise trifft Frauen laut Studie doppelt
Weniger Einkommen, aber dafür mehr unbezahlte Sorgearbeit vor allem für die Kinderbetreuung zu Hause: Von der Corona-Krise sind einer Studie zufolge vor allem erwerbstätige Mütter doppelt betroffen. Damit birgt die Pandemie die Gefahr, Ungleichheiten zwischen den Geschlechtern wieder zu verfestigen, wie das Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Institut (WSI) der gewerkschaftsnahen Hans-Böckler-Stiftung am Donnerstag warnte.
Hoffen und Harren? Deutsche buchen wieder verstärkt Urlaub
Die Aussicht auf Lockerungen von Reisebeschränkungen beschert den Reiseanbietern deutlich gestiegene Buchungszahlen für den kommenden Sommer. Deutsche Kunden buchten in den vergangenen Tagen mehr als doppelt so viele Urlaubstage wie zur Vorjahreszeit, wie eine Auswertung des touristischen Vertriebsdienstleisters DS Destination Solutions für die "Wirtschaftswoche" am Donnerstag zeigte. Demnach lag die Zahl im April noch bis zu 90 Prozent unter dem Vorjahreswert.
Kurzarbeiter und Erwerbslose bekommen in der Corona-Krise mehr Unterstützung
Wer wegen der Corona-Krise in Kurzarbeit gehen muss oder seinen Job verliert, bekommt künftig mehr Unterstützung. Der Bundestag billigte am Donnerstag mit den Stimmen der großen Koalition das Sozialpaket II. Die Oppositionsfraktionen enthielten sich bei der Abstimmung. Das Kurzarbeitergeld wird von derzeit generell 60 Prozent des entgangenen Nettolohns auf 70 Prozent ab dem vierten Monat erhöht. Ab dem siebten Monat steigt der Satz auf 80 Prozent.
Gewerkschaft wirft Fleischindustrie nach Corona-Fällen Verantwortungslosigkeit vor
Angesichts hunderter Corona-Fälle in mehreren deutschen Schlachthöfen reißt die Kritik an den Bedingungen für ausländische Arbeiter in der Fleischindustrie nicht ab. "Die Schlachtkonzerne waschen ihre Hände in Unschuld, wenn etwas schiefgeht, denn sie schieben die Verantwortung auf die Subunternehmen", sagte Guido Zeitler, Vorsitzender der Gewerkschaft Nahrung Genuss Gaststätten (NGG), der "Rhein-Neckar-Zeitung" vom Donnerstag.
Weltweite Corona-Krise könnte Versicherer mehr als 200 Milliarden Dollar kosten
Die Corona-Pandemie kommt auch der Versicherungswirtschaft teuer zu stehen: Wie der Versicherungsmarkt Lloyds am Donnerstag in London prognostizierte, könnten sich die Kosten für die Branche weltweit auf 203 Milliarden Dollar (knapp 188 Milliarden Euro) summieren. Allein die geschätzten versicherungstechnischen Verluste liegen demnach mit rund 107 Milliarden Dollar auf dem Niveau etwa der Jahre 2005 und 2017, als besonders heftige Naturkatastrophen massive Schäden verursachten.
Deuschland: Inflationsrate sinkt im April auf knapp 0,9 Prozent
Der Anstieg der Verbraucherpreise hat sich wegen der Corona-Krise erneut stark verlangsamt. Die Inflationsrate in Deutschland lag im April im Vorjahresvergleich bei 0,9 Prozent, wie das Statistische Bundesamt am Donnerstag in Wiesbaden mitteilte und damit den vorläufigen Wert um 0,1 Punkte nach oben korrigierte. Im März hatte die Inflationsrate 1,4 Prozent und im Februar 1,7 Prozent betragen.
Weil will mit Entlastungen der Bürger Konjunktur in Corona-Krise stützen
Der niedersächsische Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) hat sich für eine umfassende Entlastung der Bürger ausgesprochen, um die Konjunktur in der Corona-Krise anzukurbeln. "Ich bin dafür, die Abschaffung des Solis für 90 Prozent der Steuerzahlerinnen und Steuerzahler auf dieses Jahr vorzuziehen", sagte Weil der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" (FAZ) vom Donnerstag. Zudem schlägt der SPD-Politiker vor, Bürger und Unternehmen bei den Energiekosten zu entlasten und dafür "zeitnah" die EEG-Umlage "kräftig" zu senken.
Boeing ergattert große Rüstungsaufträge aus Saudi-Arabien
Der krisengeschüttelte Boeing-Konzern hat zwei große Rüstungsaufträge aus Saudi-Arabien ergattert. Die Verträge über die Lieferung von insgesamt mehr als tausend neuen Luftabwehr- und Anti-Schiff-Raketen sowie die Modernisierung bereits vorhandener Raketen haben ein Gesamtvolumen von mehr als zwei Milliarden Dollar (1,85 Milliarden Euro) wie das US-Verteidigungsministerium am Mittwoch mitteilte.
Illegal in Italien arbeitende Erntehelfer sollen Aufenthaltstitel bekommen
Italien will angesichts der Corona-Krise illegal als Erntehelfern im Land arbeitenden Migranten vorübergehende Aufenthaltsrechte verleihen. Mit der Maßnahme solle die Schwarzarbeit eingedämmt und zugleich dafür gesorgt werden, dass diese Arbeitskräfte eine Gesundheitsversorgung bekämen, sagte am Mittwoch Ministerpräsident Giuseppe Conte. Durch das Dekret solle den Erntehelfern aus dem Ausland ein "angemessenes Niveau" an Gesundheitsversorgung garantiert werden.
"Stufenweise" Grenzöffnung und Corona-Masken?
Trotz anhaltender Corona-Pandemie gibt die EU-Kommission die Sommer-Reisesaison noch nicht verloren. Sie legte am Mittwoch Empfehlungen für "stufenweise" Grenzöffnungen sowie Sicherheits- und Hygienemaßnahmen am Urlaubsort und in Verkehrsmitteln vor. Vom Flugzeug bis zum Hotelbuffet dürfte demnach das Tragen von Schutzmasken vielfach Pflicht sein. Gleichzeitig pochte die Behörde darauf, dass Verbraucher weiter ein Recht auf die Rückerstattung des Kaufpreises bei Reisestornierungen haben müssen. "Natürlich wird das für uns alle kein normaler Sommer", sagte EU-Wettbewerbskommissarin Margrethe Vestager. Wenn aber alle an einem Strang zögen, "dann müssen im Sommer nicht zuhause festsitzen" und die europäische Reiseindustrie müsse "keinen vollkommen verlorenen Sommer" verbuchen. Die Tourismusbranche, die für fast zehn Prozent der EU-Wirtschaftsleistung und 23 Millionen Jobs steht, ist durch die Corona-Krise mit am stärksten getroffen. Ihr Geschäft ist praktisch zum Erliegen gekommen - auch weil viele Mitgliedstaaten Reisen durch Grenzkontrollen unmöglich gemacht haben. Die EU-Kommission empfahl nun eine "stufenweise und abgestimmte" Aufhebung von Grenzschließungen und -kontrollen. Sie sollten zuerst dort abgeschafft werden, wo es vergleichbar niedrige Infektionszahlen beiderseits der Grenze gebe, erklärte die Behörde. Schließlich soll es dann eine vollständige Aufhebung geben. Zeitliche Vorgaben für die Grenzöffnungen machte die Kommission aber nicht. "Die Krise ist nicht vorbei", sagte EU-Wirtschaftskommissar Thierry Breton. "Wir müssen mit dem Virus leben." Mit Blick auf Bus- und Bahnreisen empfiehlt die Kommission, dass Fahrgäste "Schutzmasken an Verkehrsknotenpunkten und in Fahrzeugen" tragen sollten, wenn Maßnahmen zum Abstandhalten nicht immer vollständig beachtet werden könnten. Die genauen Vorgaben nach Verkehrsmittel müssen den Angaben zufolge nationale Behörden machen. Auch im Luftverkehr empfahl die Kommission das Tragen von Schutzmasken und verbesserte Luftfiltersysteme in Flugzeugen. Detaillierte "Gesundheits- und Sicherheitsprotokolle" mit weiteren Maßnahmen zur sozialen Distanzierung an Bord würden demnächst von der EU-Behörde für Luftfahrtsicherheit EASA und der EU-Krankheitsbekämpfungsbehörde ECDC vorgelegt, hieß es. Europas Airlines hatten sich vergangene Woche nochmals gegen eine Pflicht zum Freilassen des Mittelsitzes gewandt. "Solange es ein Infektionsrisiko gibt, hat Reisen Risiken", erklärte die Kommission. Auch in Hotels und sonstigen Übernachtungseinrichtungen müssten deshalb Sicherheitsabstände eingehalten und möglichst Schutzmasken getragen werden. Der Besuch des Pools muss womöglich vorab gebucht werden, damit sich dort nicht zu viele Urlauber tummeln. Die Kommission fordert jedenfalls, dass Reisende alle Informationen zu Schutzmaßnahmen vor Antritt ihres Urlaubs erhalten. "Die Maßnahmen zu schnell aufzuheben, könnte zu einem plötzlichen Wiederanstieg der Infektionen führen", warnte die Kommission für alle Bereiche. Dies könne auch "eine Wiedereinführung der Eindämmungsmaßnahmen erfordern". Deshalb seien Notfallpläne "auf allen Ebenen" nötig - bis hin zu einzelnen Verkehrsanbietern und Übernachtungsgelegenheiten. Im Streit um die Stornierung von Reisen schrieb die Kommission noch am Mittwoch alle Mitgliedstaaten an. Länder, die zur Entlastung der Tourismusbranche verpflichtende Gutscheine statt auch Rückerstattungen des Kaufpreises einführen wollen, könnte ein Vertragsverletzungsverfahren drohen, sagte Vestager. Denn eine solche Praxis verstoße gegen EU-Recht. Die Kommission schlägt ihrerseits vor, Gutscheine attraktiver zu machen, damit sie von den Kunden angenommen würden. Vor allem sollten die Verbraucher "vor der Insolvenz des Ausstellers geschützt sein". Zu diesem Zweck könnten die Mitgliedstaaten Fonds auflegen. Fortschritte konnte die Kommission bei Handy-Apps zur Kontaktverfolgung bei Corona-Infektionen vermelden. Demnach einigten sich die Mitgliedstaaten darauf, dass ihre nationalen Apps miteinander kompatibel sein sollen. Ziel sei es, dass "Bürger vor einer möglichen Infektion mit dem Coronavirus gewarnt werden können, auch wenn sie innerhalb der EU reisen". (L. Andersson--BTZ)
US-Notenbankchef: Corona-Hilfen kostspielig, aber das Risiko wert
US-Notenbankchef Jerome Powell hält die Corona-Hilfen Washingtons für kostspielig, aber das Risiko wert, wenn sie dafür noch schlimmere wirtschaftliche Schäden verhindern. Neben den bereits vom US-Kongress genehmigten knapp drei Billionen Dollar könnten noch weitere Schritte erforderlich sein, sagte Powell am Mittwoch in einer Rede in Washington.
Bundesregierung will Drohnen und Flugtaxis mit neuem Aktionsplan Aufwind verschaffen
Ob bei der Lieferung von medizinischen Gütern oder für Luftbilder zur Lageeinschätzung bei Rettungseinsätzen: Drohnen und perspektivisch auch Flugtaxis sollen nach dem Willen der Bundesregierung möglichst bald als reguläre Verkehrsträger zum Einsatz kommen. Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) stellte dafür am Mittwoch einen Aktionsplan der vor.
Merkel: "Erschreckende Nachrichten" aus der Fleischindustrie
Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat sich erschüttert über die Verhältnisse in der Fleischindustrie gezeigt. "Wir haben über die Situation in der Fleischindustrie erschreckende Nachrichten bekommen", sagte sie am Mittwoch während der Regierungsbefragung im Bundestag. "Ich kann sagen, dass auch ich nicht zufrieden bin mit dem, was wir dort jetzt gesehen haben."
Arbeitsminister Heil will in der Fleischindustrie "richtig aufräumen"
Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD) will Konsequenzen aus Missständen in der Fleischindustrie ziehen. Die massenhaften Corona-Infektionen in der Belegschaft mehrerer Schlachthöfe seien "beschämend" und "nicht zu tolerieren", sagte Heil am Mittwoch in einer Aktuellen Stunde im Bundestag, die Regierung werde "in diesem Bereich richtig aufräumen". Auch Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) zeigte sich erschüttert.
Kontingent ausländischer Saisonarbeitskräfte erst zu einem Drittel ausgeschöpft
Deutsche Landwirte können noch zehntausende weitere Saisonarbeitskräfte aus dem Ausland beschäftigen: Seit Anfang April seien rund 28.000 gemeldete Helfer aus dem Ausland nach Deutschland eingereist, sagte Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner am Mittwoch. Für die kommenden Tagen seien bei der Bundespolizei rund 5500 weitere Saisonarbeiter angekündigt worden. Klöckner und Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) hatten die Einreise von insgesamt 80.000 Erntehelfern im April und Mai per Flugzeug erlaubt.
Kraftstoffpreise ziehen wieder an
Die Preise an der Zapfsäule ziehen wieder an: Ein Liter Super E10 verteuerte sich zur Vorwoche um 3,3 Cent auf aktuell 1,166 Euro im bundesweiten Schnitt, wie der ADAC mitteilte. Diesel wurde demnach um 1,2 Cent teurer und kostet aktuell 1,049 Euro. Die Preisdifferenz zwischen beiden Kraftstoffsorten erhöhte sich damit auf fast zwölf Cent.
Brüssel mahnt EU-Staaten zur Einhaltung der Rechte von Reisenden in Corona-Krise
Die EU-Kommission fordert trotz der Corona-Krise von den Mitgliedstaaten die Einhaltung der Verbraucherrechte von Reisenden. Die Behörde werde Schreiben an alle EU-Länder richten, um klarzustellen, dass Verbraucher bei stornierten Reisen weiter ein Recht auf Erstattung des Ticketpreises hätten, erfuhr die Nachrichtenagentur AFP am Mittwoch aus Kommissionskreisen. "Falls erforderlich" werde die Kommission die ihr zur Verfügung zustehenden Instrumente anwenden.
Messengerdienst Telegram verzichtet auf eigenes Digitalwährungsprojekt
Der Messengerdienst Telegram verzichtet aufgrund harten Widerstands der US-Börsenaufsicht SEC auf sein Projekt einer eigenen Digitalwährung und eines eigenen Bezahlsystems. Ein "amerikanisches Gericht" habe die Umsetzung von Telegram Open Network verhindert, teilte Pawel Durow, der russische Mitgründer von Telegram, am Dienstagabend mit. Telegram Open Network (TON) sollte auf der Blockchain-Technologie basieren und sicheres Bezahlen in einer "neuen dezentralen Wirtschaft" ermöglichen. Die Kryptowährung sollte "Gram" heißen.
Mast kritisiert Grün-Schwarz in Baden-Württemberg wegen Corona-Ausbruchs in Schlachtbetrieb
Nach der massiven Ausbreitung von Corona-Infektionen bei Mitarbeitern eines Schlachtbetriebs in Baden-Württemberg hat die stellvertretende Vorsitzende der SPD-Bundestagsfraktion, Katja Mast, die Landesregierung in Stuttgart scharf kritisiert. "Es bewegt mich sehr, dass ausgerechnet von Ministerpräsident Winfried Kretschmanns grün-schwarzer Landesregierung in Baden-Württemberg kein Ton zu diesem Thema zu hören ist", sagte Mast am Mittwoch der Nachrichtenagentur AFP.
Britische Wirtschaft schrumpft im ersten Quartal um zwei Prozent
Die britische Wirtschaft ist im ersten Quartal wegen der Corona-Krise um zwei Prozent im Vergleich zum Vorquartal geschrumpft. Das sei der stärkste Rückgang seit Ende 2008 in der Finanz- und Wirtschaftskrise, teilte am Mittwoch das britische Statistikamt mit. Im zweiten Quartal dürfte der Einbruch aber noch viel stärker sein: Großbritannien hatte erst am 23. März Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie verhängt.
Commerzbank startet mit hohem Verlust ins Geschäftsjahr 2020
Die Commerzbank weist für das erste Quartal einen überraschend hohen Verlust von 295 Millionen Euro aus. Grund seien eine wegen der Corona-Pandemie höhere Risikovorsorge und "temporäre" Bewertungseffekte, teilte die Commerzbank am Mittwoch mit. Die Corona-Belastungen summieren sich demnach auf insgesamt 479 Millionen Euro. Ohne diese Belastungen hätte die Commerzbank einen Gewinn vor Steuern und Zinsen von 202 Millionen Euro erzielt, betonte die Bank. Im ersten Quartal 2019 hatte ein Plus von 122 Millionen Euro unter dem Strich gestanden.
Noch immer viele Bahnhöfe in Deutschland nicht barrierefrei
Trotz Fortschritten sind in Deutschland noch längst nicht alle Bahnhöfe barrierefrei. Am schlechtesten ist die Situation für Rollstuhlfahrer oder auch ältere Menschen im Saarland, in Thüringen, Hessen und Bayern, wie eine am Mittwoch veröffentlichte Studie des Verkehrsbündnisses Allianz für Schiene ergab. In diesen Bundesländern ist demnach noch immer mehr als ein Fünftel der Bahnsteige nicht stufenfrei zu erreichen.
Voraussichtlich elf Prozent weniger Fahrgäste in Bussen und Bahnen im ersten Quartal
Bus und Bahn waren für viele Deutsche zuletzt wegen der Corona-Pandemie keine Option: Von Januar bis März nutzten nach einer ersten Schätzung rund elf Prozent weniger Fahrgäste den öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) als im Vorjahresquartal, wie das Statistische Bundesamt am Mittwoch mitteilte. Demnach sank die Zahl im Eisenbahnnahverkehr um 15 Prozent, mit Straßenbahnen und Bussen fuhren jeweils neun Prozent weniger Fahrgäste.
TUI streicht in Corona-Krise weltweit 8000 Stellen (Entlassungen)
Der von der Corona-Krise schwer getroffene Reiseanbieter TUI hat den Abbau von weltweit 8000 Stellen angekündigt. Die Folgen der Pandemie machten "Einschnitte bei Investitionen, bei Kosten, unserer Größe und unserer Präsenz in aller Welt" nötig, erklärte TUI-Chef Fritz Joussen am Mittwoch. Die betroffenen Arbeitsplätze bei dem Konzern, der einen staatlichen Milliardenkredit erhalten hat, sollen gestrichen oder nicht mehr neu besetzt werden.
Mehrheit der Verkäuferinnen und Verkäufer arbeitet zu Niedriglöhnen
Die Mehrheit der Verkäuferinnen und Verkäufer in Deutschland arbeitet zu Niedriglöhnen. Das geht aus der Antwort des Bundesarbeitsministeriums auf eine Anfrage der Linken-Bundestagsfraktion hervor, über welche die "Neue Osnabrücker Zeitung" ("NOZ") in ihrer Mittwochsausgabe berichtet. Demnach verdienten Verkäuferinnen und Verkäufer im Jahr 2018 im Schnitt 1872 Euro brutto im Monat. 71,6 Prozent von ihnen arbeiteten im Niedriglohnbereich.
Umfrage: Deutsche haben wegen Corona-Krise mehr Angst um ihr Erspartes
In der Corona-Krise ist einer Umfrage zufolge bei vielen Deutschen die Angst um ihr Erspartes gestiegen. Derzeit befürchten 42 Prozent aller Bundesbürger einen Wertverlust ihres gesparten Geldes, wie aus einer am Mittwoch in der "Bild"-Zeitung veröffentlichten Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Insa hervorgeht. Das seien zwölf Prozent mehr als noch im Januar.
Ryanair klagt gegen Staatshilfen für Airlines
Die Billigfluggesellschaft Ryanair geht gegen die Corona-Staatshilfen für Airlines juristisch vor und hat vor dem Europäischen Gerichtshof Einspruch gegen staatliche Beihilfen für Air France und SAS eingelegt. "Bisher hat die Europäische Kommission nur zwei Entscheidungen getroffen, und wir haben formell gegen diese Entscheidungen Berufung eingelegt, und wir werden vor Gericht gehen", sagte Ryanair-Finanzchef David OBrien am Dienstag.
Studie: Warenkorb der Statistiker bildet Einkäufe in der Corona-Krise nicht ab
Der von den Statistikämtern in der Eurozone genutzte Warenkorb zur Berechnung der Inflationsrate ist einer Studie zufolge in der Corona-Krise ganz anders gefüllt - die Teuerung insbesondere für Lebensmittel könnte daher viel höher sein als angenommen. Wirtschaftswissenschaftler der Universität Hohenheim entwickelten zur Veranschaulichung ihrer These den "Chili-con-Carne-Index", wie sie am Dienstag mitteilten. Er zeigt: Die Zutaten für das beliebte Gericht verteuerten sich von Anfang Februar bis Mitte April um 6,0 Prozent - offiziell fiel die Inflationsrate in der Eurozone von 1,2 Prozent im Februar auf 0,7 Prozent im März.