Ölpest: Russische Schwarzmeer-Stadt ruft nach Havarie von Tankern Notstand aus
Nach der Havarie von zwei Öltankern vor der durch Russland annektierten ukrainischen Halbinsel Krim hat die russische Schwarzmeer-Stadt Anapa den Notstand ausgerufen. Dies teilte das Büro des Bürgermeisters von Anapa am Dienstag im Onlinedienst Telegram mit. Auch in vier weiteren kleinen Ortschaften gelte der Notstand, erklärten die russischen Behörden. Der regionale Katastrophenschutz erklärte, dass mindestens 30 Kilometer Strand mit ausgelaufenem Öl verunreinigt seien.
Der Telegram-Kanal Basa veröffentlichte Videos, die einen verschmutzten Strand zeigten, an dem ölverschmierte Vögel am Boden lagen. Das ukrainische Umweltministerium hatte am Montag von der "Gefahr einer groß angelegten Umweltkatastrophe im Schwarzen Meer" gesprochen. Laut russischen Angaben waren 400 Menschen im Einsatz, um die Ölverschmutzung zu bekämpfen.
Zwei mit tausenden Tonnen Öl beladene russische Tanker waren am Sonntag bei einem Sturm in der Straße von Kertsch zwischen der Krim und der russischen Region Krasnodar stark beschädigt worden. Bei den Tankern handelt es sich um die "Wolgoneft-212" und die "Wolgoneft-239". Ein Matrose starb, 26 Besatzungsmitglieder wurden evakuiert. Die russische Nachrichtenagentur Ria Nowosti berichtete am Dienstag, dass ein weiterer russischer Öltanker, die "Wolgoneft-109", mit 14 Menschen an Bord im Schwarzen Meer ein Notsignal abgesetzt habe, da er "Treibstoff verloren" habe.
S. Soerensen--BTZ