Französische Justiz verurteilt erstmals Unternehmen wegen illegalen Holzimports
Die französische Justiz hat erstmals ein Unternehmen wegen illegaler Holzimporte aus Brasilien verurteilt. Das Dachdecker-Unternehmen Pierre Robert aus dem zentralfranzösischen Châteauroux sei zu einer Strafe von 20.000 Euro verurteilt worden, teilte Greenpeace am Mittwoch mit. Die Umweltorganisation hatte bereits 2019 Klage gegen das Unternehmen eingereicht. Sie hatte ihm vorgeworfen, brasilianisches Ipé-Holz, das etwa für Terrassen genutzt wird, mit Hilfe gefälschter Papieren importiert zu haben.
Die Richter sahen es als erwiesen an, dass das Unternehmen seiner "Pflicht zur Wachsamkeit" nicht nachgekommen war. Greenpeace hatte in seiner Anklage belegt, dass das Holz aus dem Bundestaat Parà in Amazonien stammte, wo der Regenwald von großflächiger Abholzung bedroht ist.
"Diese Verurteilung zeugt von der möglichen Weitsicht der Gerichte in Klimaverfahren, in denen Unternehmen dazu neigen, sich auf private Audits zu stützen", erkärte Greenpeace.
Im vergangenen Juni war in Frankreich ein Gesetz in Kraft getreten, das den Handel mit Produkten wie Holz, Kautschuk, Kakao, Soja und Palmöl regeln soll, bei deren Herstellung massive Umweltschäden entstehen können. "Frankreich muss endlich Schluss machen mit der importierten Abholzung der Regenwälder", sagte Jérôme Graefe von der Organisation France Nature Environnement. Die Behörden müssten transparenter werden und ihre Kontrollen verschärfen.
Y. Rousseau--BTZ