Weiteres Brandopfer im Norden Griechenlands entdeckt
Sieben Tage nach Beginn der neuerlichen Brandwelle in Griechenland bekommt die Feuerwehr die Lage weiterhin kaum in den Griff. Am heftigsten wütete ein Großbrand in der nördlichen Region Evros nahe der Hafenstadt Alexandroupoli. Dort entdeckte die Feuerwehr am Freitag die Leiche eines Mannes. Die Zahl der Brandopfer stieg damit auf 21, in der Mehrzahl handelt es sich vermutlich um illegale Migranten.
Evros sei derzeit die "aktivste" Feuerfront und wahrscheinlich die "schwierigste", mit der die Feuerwehr am Freitag zu kämpfen haben werde, sagte ihr Sprecher Yiannis Artopios dem Fernsehsender ERT. Das Feuer nahe der türkischen Grenze ist inzwischen das größte in Europa in diesem Jahr.
In der Region um die Hauptstadt Athen haben sich die Waldbrände nach Behördenangaben leicht beruhigt, es gilt allerdings weiter eine sehr hohe Waldbrandgefahr. Auch im zentralgriechischen Bezirk Böotien meldete die Feuerwehr leichte Fortschritte.
Die griechischen Behörden machen Brandstifter für die Feuer im ganzen Land verantwortlich. An den Ermittlungen seien inzwischen der griechische Geheimdienst und die Abteilung für Feuerprävention beteiligt, sagte Feuerwehrsprecher Artopios. Am Vortag war ein 45-jähriger Verdächtiger festgenommen worden.
Nach Schätzungen des Nationalen Observatoriums in Athen haben die Brände in Griechenland in diesem Jahr schon eine Fläche von mehr als 120.000 Hektar zerstört. Laut dem Europäischen Informationssystem für Waldbrände ist das verbrannte Gebiet schon jetzt dreimal so groß wie der Jahresdurchschnitt seit 2006.
P. Rasmussen--BTZ