Deutsch-französisches Nachfolgeprojekt für Akw Fessenheim ist gescheitert
Zwei Jahre nach dem endgültigen Abschalten des französischen Atomkraftwerks Fessenheim ist eine deutsch-französische Initiative für den Aufbau eines umweltfreundlichen Gewerbeparks gescheitert. Die halbstaatliche Gesellschaft Novarhena, an der mehrere deutsche Partner beteiligt waren, löste sich am Freitag in einer außerordentlichen Generalversammlung selbst auf. "Nicht konkretes" sei erreicht worden, sagte die Vorsitzende von Novarhena, Lara Million.
Dabei ist allerdings knapp die Hälfte des Kapitals, etwa 480.000 Euro, für laufende Kosten draufgegangen. Etwa 70 Prozent davon seien für das Gehalt des Generalsekretärs Xavier Marques gezahlt worden, sagte Million. Marques wollte sich auf Anfrage dazu nicht äußern. Die Einstellung des ehemaligen Adidas-Marketingchefs war umstritten gewesen.
Der Gewerbepark sollte ursprünglich 220 Hektar umfassen und besonders umweltfreundliche Unternehmen anziehen. So sollten vor allem neue Stellen geschaffen werden, da durch das Abschalten der beiden Atomreaktoren etwa 2000 Arbeitsplätze weggefallen waren.
Von der ursprünglich vorgesehenen Fläche blieb wegen verschiedener Umweltauflagen am Ende nur etwa ein Viertel übrig. Auf den verbliebenen 56 Hektar soll weiterhin ein Gewerbepark entstehen, aber das deutsch-französische Projekt, das aus dem Aachener Vertrag hervorging, ist nun geplatzt.
Zu den deutschen Gesellschaftern von Novarhena zählten unter anderem der Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald sowie die Städte und Gemeinden Freiburg, Breisach, Bad Krozingen und Hartheim.
"Ich bin optimistisch, wir haben Kontakte zu Unternehmen", sagte Gérard Hug, Vorsitzender des zuständigen Kommunalverbundes. Auf dem Gelände haben die ersten Vorbereitungsarbeiten begonnen.
N. Lebedew--BTZ