Industrieverband BDI fürchtet Stillstand der Binnenschifffahrt wegen Niedrigwasser
Die niedrigen Pegelstände in deutschen Flüssen bedrohen laut Einschätzung des Bundesverbands der deutschen Industrie (BDI) die Binnenschifffahrt in Deutschland. "Die deutsche Industrie sieht die Gefahr, dass die niedrigen Pegelstände die Kapazitäten in der bereits hoch ausgelasteten Binnenschifffahrt weiter verknappen", erklärte der BDI am Mittwoch. Noch sei die Versorgung der Industrie über die Wasserwege zwar sichergestellt, die Lage könne sich aber "schnell zuspitzen".
Laut dem BDI liegen die ersten Pegelstände bereits unterhalb des Niveaus von 2018, als deutsche Flüsse außergewöhnlich wenig Wasser führten. Der BDI forderte deshalb für die kommenden Jahre einen Resilienzplan sowie Investitionen in für Niedrigwasser geeignete Schiffe. Der Bund müsse die notwendigen Haushaltsmittel für die Anpassung der Infrastruktur zur Verfügung stellen, forderte der BDI weiter.
Zudem müssten Bund, Länder, die Logistikbranche und die Industrie die Entwicklung der Binnenschifffahrt genau im Blick behalten. Der Umgang mit drohenden Engpässen auf deutschen Wasserstraßen müsse "frühzeitig vorbereitet" werden. Notwendig sei zudem der Umstieg auf andere Verkehrsträger und ein entsprechendes Management von Bauvorhaben. "Zusätzliche Engpässe durch nicht dringend notwendige Baumaßnahmen können wir uns in der aktuellen Situation nicht leisten", warnte der BDI.
D. O'Sullivan--BTZ