Verkehrsunternehmen fordern 69-Euro-Ticket für den ÖPNV
Der Verband der Verkehrsunternehmen (VDV) fordert im Anschluss an das Neun-Euro-Ticket das 69-Euro-Ticket. Auch in Zukunft solle es eine einheitliche Flatrate für den öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) in ganz Deutschland geben, erklärte der VDV. "Das muss schnell entschieden werden, wir können nicht bis zum Herbst warten", sagte der VDV-Hauptgeschäftsführer Oliver Wolff der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" vom Freitag.
Die Kosten für ein 69-Euro-Ticket schätzt der VDV auf etwa zwei Milliarden Euro im Jahr - das wäre weniger als die 2,5 Milliarden Euro, die der Bund den Ländern als Ausgleich für die entgangenen Ticketeinnahmen in den drei Monaten des Neun-Euro-Tickets überweist. Zur Finanzierung brachte VDV-Hauptgeschäftsführer Wolff die Idee eines weiteren Sondervermögens wie für die Bundeswehr ins Spiel.
Grünen-Chefin Ricarda Lang signalisierte Unterstützung für eine Nachfolgeregelung: "Über das Modell werden wir in der Koalition beraten, klar ist aber: Es braucht eine Anschlussregelung, die wie vom Bundesverkehrsminister vorgeschlagen möglichst bundeseinheitlich gilt und dabei günstig ist, also auch sozial", sagte sie der "FAZ". Dabei stehe die Regierung aber vor der Aufgabe, zwei Ziele gleichzeitig erreichen zu müssen. "Wir wollen ein günstiges Ticket und gleichzeitig die Qualität des Angebots verbessern, das heißt in die Infrastruktur investieren."
Das Neun-Euro-Ticket läuft Ende August aus; es ist Teil des ersten Entlastungspakets der Regierung in Reaktion auf den Ukraine-Krieg. Im Juni nutzten laut VDV 31 Millionen Menschen den günstigen Tarif, unter ihnen zehn Millionen Abonnentinnen und Abonnenten, die das vergünstigte Ticket automatisch erhalten.
B. Semjonow--BTZ