Landwirte wollen trotz Kriegsfolgen an Transformationsprozess festhalten
Vor dem Treffen der Landwirtschaftsminister von Bund und Ländern haben die Landwirte in Deutschland signalisiert, die Ernährungssicherheit nicht zulasten des Klimaschutzes gewährleisten zu wollen. "Am Transformationsprozess der Landwirtschaft werden wir festhalten", sagte Bauernpräsident Joachim Rukwied am Mittwoch im ARD-"Morgenmagazin". "Reduktion des Klimawandels, Erhöhung der Artenvielfalt, Tierwohl - das sind Themen, mit denen wir uns auch weiterhin beschäftigen werden."
Um die Ernährungssicherheit zu gewährleisten, müsse allerdings etwas "feinjustiert" werden. Konkret bedeute das, sogenannte ökologische Vorrangflächen, die aus Klimaschutzgründen frei bleiben sollen, in Teilen für die Erzeugung von Lebensmitteln zu nutzen. Der Anteil dieser Vorrangflächen liege derzeit bei vier bis fünf Prozent, sagte Rukwied. Zwei Prozent beziehungsweise 250.000 Hektar könnten wieder landschaftlich genutzt werden, um darauf rund 1,5 Millionen Tonnen Weizen zu erzeugen.
Die Minister und Ministerinnen von Bund und Ländern treffen sich ab Mittwoch zu ihrer Frühjahrs-Agrarministerkonferenz, die bis zum Freitag als Videokonferenz abgehalten wird. Den derzeitigen Vorsitz hat das Land Sachsen-Anhalt mit Minister Sven Schulze (CDU) inne. Vor dem Hintergrund des russischen Kriegs in der Ukraine gewinnt die weltweite Versorgung mit Getreide verstärkt an Bedeutung.
K. Berger--BTZ