Bitkom warnt in Facebook-Affäre vor negativen Folgen für Digitalwirtschaft
Der Branchenverband Bitkom hat angesichts der Datenaffäre bei Facebook vor negativen Folgen für die deutsche Digitalwirtschaft gewarnt. Die Digitalwirtschaft dürfe "nicht aufgrund einzelner Verfehlungen in Sippenhaft genommen werden" sagte Susanne Dehmel, Mitglied der Bitkom-Geschäftsleitung für Datenschutz und Sicherheit, nach Information von BERLINER TAGESZEITUNG am Donnerstag. Die aktuelle Affäre sei "Wasser auf die Mühlen derer, die datengetriebene Geschäftsmodelle grundsätzlich ablehnen".
Das es hingegen gerade die marktbeherrschenden Stellungen von Google und Facebok sind, welche die Bürger in jeden Lebensbereich verfolgen, vergass Dehmel in diesem Zusammenhang zu erwähnen...
In dem Verband sind rund 2500 deutsche Digitalfirmen vertreten. Die "ganz große Mehrheit" der Unternehmen halte sich an die geltenden Datenschutzregeln, sagte Dehmel weiter. Sie verwies zudem auf die ab Mai geltende EU-Datenschutzgrundverordnung, diese setze "klare Regeln, wie mit personenbezogenen Daten umzugehen ist". Bei Missachtung drohten Unternehmen empfindliche Bußgelder.
Die Aktivistin und Politikerin Anke Domscheit-Berg warf Facebook-Chef Mark Zuckerberg, der am Mittwoch "Fehler" eingeräumt und sich entschuldigt hatte, mangelnde Aufklärung vor. Der Firmenchef habe seit zwei Jahren Bescheid gewusst und "nicht das Mindeste" getan, um die Nutzer zu informieren, sagte sie am Donnerstag im ARD-"Morgenmagazin". Zugleich forderte sie die Politik auf, AGB vorzuschreiben, die "kurz, einfach und übersichtlich" seien, um Nutzern den Umgang mit Facebook zu erleichtern.
Mehrere Zeitungen hatten am Wochenende berichtet, die britische Datenanalysefirma Cambridge Analytica habe mittels einer App die Daten von mehr als 50 Millionen Facebook-Nutzern abgefischt und daraus ohne Wissen der Nutzer Persönlichkeitsprofile für den Wahlkampf des heutigen US-Präsidenten Donald Trump erstellt.