IT-Sicherheitsunternehmen Norton kauft Konkurrenten Avast für über acht Milliarden Dollar
Das IT-Sicherheitsunternehmen NortonLifeLock aus den USA übernimmt seinen tschechischen Konkurrenten Avast zu einem Preis von über acht Milliarden Dollar. So solle ein führendes Unternehmen für Verbraucher im Bereich IT-Sicherheit entstehen, erklärten beide Unternehmen am Mittwoch. Die Corona-Pandemie hatte zuletzt zu vermehrten Onlineaktivitäten geführt, zugleich war es immer wieder zu folgenschweren Hackerangriffen gekommen.
Das Geschäft mit einem Volumen von umgerechnet mehr als 6,7 Milliarden Euro sei "ein riesiger Schritt in Richtung Verbrauchersicherheit", erklärte Norton-Chef Vincent Pilette in einer gemeinsamen Mitteilung. Die Übernahme werde es ermöglichen, "unsere Vision zu verwirklichen, Menschen zu schützen und sie in die Lage zu versetzen, ihr digitales Leben sicher leben zu können", erklärte Pilette weiter.
Auch der Vorsitzende des an der Londoner Börse gehandelten Avast-Konzerns, Ondrej Vlcek, begrüßte die Übernahme. Im Kontext zunehmender globaler Cyberattacken würden so "verbesserte Lösungen und Angebote mit verbesserten Fähigkeiten" möglich. Mehr als 500 Millionen Nutzer würden von den neuen Sicherheitsprodukten profitieren, erklärten die Konzerne weiter.
Norton-Chef Pilette soll demnach die Geschäftsführung des vergrößerten Konzerns übernehmen, Avast-Chef Vlcek wird dem Vorstand von NortonLifeLock beitreten. Der neue Konzern soll an der New Yorker Börse gehandelt werden und seinen Hauptgeschäftssitz sowohl im tschechischen Prag als auch in Tempe im US-Bundesstaat Arizona haben.
"In einer Zeit, in der die Gefahr globaler Cyberattacken weiter zunimmt und die IT-Sicherheit in vielen Bereichen weiterhin niedrig ist, werden wir gemeinsam mit NortonLifeLock unsere gemeinsame Vision einer umfassenden IT-Sicherheit für Verbraucher auf der ganzen Welt schneller umsetzen können", erklärte Vlcek weiter.
Unternehmen auf der ganzen Welt sehen sich zunehmend digitalen Angriffen ausgesetzt. Der Digitalverband Bitkom bezifferte die jährlichen Schäden, die vor allem durch zunehmende Cyberattacken in der deutschen Wirtschaft entstehen, in einer Untersuchung von Anfang August auf 223 Milliarden Euro. Im Vergleich zu den Vorjahren 2018/2019 hatten sich die Schäden in den Jahren 2020 und 2021 demnach mehr als vervierfacht.
(M. Taylor--BTZ)