Biden: Konsequenzen nach Cyberangriff auf US-Tochter von JBS
Nach dem mutmaßlich von Russland aus erfolgten Cyberangriff auf die US-Tochter des weltgrößten Fleischkonzerns JBS prüft US-Präsident Joe Biden mögliche Vergeltungsmaßnahmen. "Wir schauen uns dieses Thema genau an", sagte Biden am Mittwoch. Auf die Frage eines Journalisten, ob Russlands Präsident Wladimir Putin ihn vor ihrem Gipfeltreffen in zwei Wochen testen wolle, sagte Biden: "Nein."
Der am Sonntag festgestellte Hackerangriff hatte die Geschäfte von JBS USA in Nordamerika und Australien beeinträchtigt. Das Weiße Haus erklärte am Dienstag, die JBS-Tochterfirma habe der US-Regierung die Information übermittelt, dass eine "wahrscheinlich in Russland ansässige" kriminelle Organisation für die Attacke verantwortlich sei. Demnach verknüpften die Cyberkriminellen ihre Attacke mit einer Lösegeldforderung.
Das Weiße Haus machte nicht den Kreml direkt verantwortlich. Sprecherin Jen Psaki erklärte jedoch, "dass verantwortungsbewusste Staaten keine Ransomware-Kriminellen beherbergen".
Biden und Putin treffen sich am 16. Juni in Genf in der Schweiz. Dabei will der US-Präsident nach Angaben des Weißen Hauses auch seine Besorgnis bezüglich Hackerangriffen aus Russland äußern.
Das Verhältnis zwischen Washington und Moskau ist höchst belastet. Die USA werfen Russland unter anderem Einmischungen in ihre Wahlen und den großangelegten SolarWinds-Hackerangriff im vergangenen Jahr vor. Auch bei anderen Themen gibt es Differenzen.
(F. Schulze--BTZ)