China: Alibaba sieht in Strafe wegen Verstößen als Schlusspunkt
Der chinesische Onlinekonzern sieht in der am Samstag verhängten Rekordstrafe einen Schlusspunkt hinter den Ermittlungen der chinesischen Kartellbehörden. Vize-Konzernchef Joe Tsai sagte am Montag, Alibaba akzeptiere die Strafe und halte sich "eng" an die Auflagen. "Wir sind froh, dass wir die Angelegenheit jetzt hinter uns lassen können."
Konzernchef Daniel Zhang erklärte, die Strafe in Höhe von umgerechnet 2,33 Milliarden Euro habe "keine negativen Folgen" für die Geschäfte von Alibaba. Die Äußerungen kamen bei den Anlegern gut an. An der Börse von Hongkong stieg der Aktienkurs von Alibaba am Montag um zunächst rund neun Prozent. Alibaba ist auch an der Börse in New York notiert.
Die Strafe entspricht nach Angaben der amtlichen chinesischen Nachrichtenagentur Xinhua vier Prozent des Umsatzes von Alibaba im Jahr 2019. Die staatliche Behörde für Marktregulierung verhängte sie nach dem Abschluss einer seit Dezember laufenden Untersuchung. Alibaba hatte demnach seine marktbeherrschende Stellung ausgenutzt, indem der Konzern Anbieter dazu verpflichtete, ihre Waren ausschließlich auf seinen Verkaufsplattformen anzubieten.
Alibaba und sein Gründer Jack Ma waren in China in Ungnade gefallen. Anfang November war der geplante riesige Börsengang von Ant, dem Finanzarm von Alibaba, überraschend abgesagt worden. Zuvor hatte Firmengründer Ma Ende Oktober öffentlich die Finanzregulierungsbehörden seines Landes kritisiert.
(A. Lefebvre--BTZ)