US-Onlinedienst Parler reicht neue Klage gegen Amazon ein
Der bei Anhängern von Ex-US-Präsident Donald Trump beliebte Onlinedienst Parler hat eine neue Klage gegen den Internetriesen Amazon eingereicht. Die Klage wegen des Rauswurfs von Amazons Cloud-Servern wurde am Mittwoch vor einem Gericht im US-Bundesstaat Washington eingereicht, wo Amazon seinen Sitz hat. Kurz zuvor hatte Parler eine Klage vor einem Bundesgericht zurückgezogen. Der Onlinedienst, der Amazon unter anderem Verleumdung und Vertragsbruch vorwirft, rechnet sich in Washington größere Erfolgsaussichten aus.
Parler war im Januar nach der Erstürmung des Kapitols in Washington durch militante Trump-Anhänger in die Kritik geraten. Kritiker warfen dem Netzwerk vor, Aufrufe zur Gewalt nicht schnell genug entfernt zu haben. Apple und Google entfernten die Parler-App daraufhin aus ihren App-Stores, Amazons Cloud-Tochter AWS kündigte die Zusammenarbeit mit Parler auf. Der Onlinedienst kündigte daraufhin an, sich einen neuen technischen Dienstleister zu suchen und ist seit Mitte Februar wieder online.
Parler war im Jahr 2018 gestartet und bezeichnet sich selbst als Plattform für Meinungsfreiheit. Seitdem Netzwerke wie Facebook und Twitter verschärft gegen Falschmeldungen sowie rassistische und gewaltverherrlichende Inhalte vorgehen, haben Plattformen wie Parler, Newsmax und Rumble massiven Zulauf bekommen. Unter anderem wichen Unterstützer Trumps, die dessen unbelegte Wahlbetrugsvorwürfe glauben, auf die Plattformen aus.
(A. Madsen--BTZ)