Musik-Streamingdienst SoundCloud eine kündigt Bezahlung an
Der Musik-Streamingdienst SoundCloud will die Künstler und Künstlerinnen auf seiner Plattform künftig abhängig von ihrer Fangemeinde bezahlen. Solch ein Gebührenmodell sei "gerechter und transparenter" für aufsteigende und unabhängige Künstler, teilte SoundCloud am Dienstag mit. Die neue Abrechnungsmethode soll am 1. April starten.
Die meisten Streamingdienste wie Spotify, Deezer oder Apple bezahlen die Künstler aus einem großen Topf, in den Abogebühren und Werbeeinnahmen fließen. Megastars bekommen einen großen Teil des Geldes, für unbekannte Künstler bleiben nur Brosamen. Umgekehrt können sich auch die Fans nicht aussuchen, welche Musik sie finanziell unterstützen.
Der Chef von SoundCloud, Michael Weissman, erklärte, die nun angekündigte Umstellung sei das, was viele im Musikgeschäft sich "seit Jahren" wünschten. SoundCloud könne unabhängige Künstler so besser unterstützen. Folge der Umstellung sei auch eine größere Diversität der Musik.
Einer Studie des französischen Musikzentrums zufolge gehen zehn Prozent der Einnahmen von Spotify und Deezer an die zehn meistgehörten Künstler. SoundCloud erklärte am Dienstag, mit der Umstellung könnte ein Künstler mit 124.000 Followern seine Gebühreneinnahmen pro Monat von 120 Dollar auf 600 Dollar (500 Euro) steigern. 90 Prozent der ausgeschütteten Lizenzgebühren würden nun nach Geschmack von 90 Prozent der Nutzer verteilt - und nicht wie bislang von 40 Prozent der Nutzer.
SoundCloud war 2007 in Berlin gegründet worden. Auf der Plattform sind mehr als 250 Millionen Stücke von rund 30 Millionen Künstlern aus aller Welt zu hören. 2019 hatte die Plattform rund 175 Millionen Nutzer.
Die Plattform steht nach eigenen Angaben "für das Teilen von Musik in sozialen Netzwerken, für den direkten Kontakt zu Künstlern, für die Entdeckung neuer Tracks, Demos, Podcasts und mehr". Musik- und Audio-Ersteller nutzten die Plattform sowohl, um ihre Inhalte einer internationalen Hörerschaft vorzustellen und damit Geld zu verdienen, als auch, um detaillierte Statistiken und Feedback aus der SoundCloud-Community zu erhalten.
(L. Andersson--BTZ)