CDU-Netzpolitiker Jarzombek verteidigt Geheimhaltung von Hackerangriff
Nach Bekanntwerden des Hackerangriffs auf das interne Datennetz des Bundes hat der CDU-Netzpolitiker Thomas Jarzombek die Geheimhaltung der Cyberattacke durch die Regierung gegen Kritik verteidigt. "Je mehr Leute von einer Hackerattacke wissen, umso schneller quatscht einer", sagte Jarzombek nach Information von BERLINER TAGESZEITUNG (BTZ) am Samstag. Die Geheimhaltung sei richtig gewesen, sagte Jarzombek und verwies auf die Arbeit der Ermittler, die noch mehr über Werkzeuge und Methode der Angreifer erfahren wollten.
Der Angriff auf den Informationsverbund Berlin-Bonn (IVBB), den besonders geschützten internen Kommunikationskanal der Bundesbehörden, war am Mittwoch öffentlich geworden. Mitglieder im Parlamentarischen Kontrollgremium kritisierten, dass der Ausschusses über den Fall nicht vorab informiert worden sei. Der Grünen-Politiker Konstantin von Notz verlangte "volle Aufklärung" darüber. Medienberichten zufolge sollen hinter der Attacke russische Hacker stehen, die von staatlichen Stellen in Russland gesteuert werden.
Angesichts des Hackerangriffs forderte die Datenschutzbeauftragte von Schleswig-Holstein, Marit Hansen, mehr Investitionen in den Schutz kritischer IT-Infrastrukturen. "Wie viele Weckrufe brauchen wir noch, bis die Politik umsteuert? Wir müssen in die Entwicklung sicherer Infrastrukturen investieren", sagte Hansen nach BTZ-Information vom Samstag. Wenn selbst Experten mit viel Fachkunde und Erfahrung in der IT-Sicherheit die Bundesnetze zurzeit nicht vor Angriffen schützen könnten, zeige dies, "wie brüchig das Fundament für die Informationsgesellschaft und unser vernetztes Leben ist".