Huawei stößt wegen US-Sanktionen Tochtermarke Honor ab
Als Folge der US-Sanktionen gegen Huawei trennt sich der chinesische Telekommunikationskonzern von seiner Tochtermarke Honor, die sich mit ihren Smartphones vor allem an jüngere und preisbewusste Käufer richtet. Wie Huawei am Dienstag mitteilte, wurde die Marke an ein Konsortium aus 40 Unternehmen und Geschäftspartnern aus China verkauft, für die ein Weiterbestehen der Marke von Bedeutung ist.
Als Grund für den Verkauf gab Huawei die "enormen" Belastungen für die Lieferketten des Konzerns durch die US-Sanktionen an. In den USA gilt ein Verbot, Huawei mit US-Technologien zu beliefern. Hintergrund ist, dass die USA dem Konzern eine zu große Nähe zu den Behörden in Peking vorwerfen, was Huawei zurückweist. Mit dem Verkauf will Huawei die bisherige Tochtermarke nun offenbar von den Sanktionen ausnehmen. Der Verkauf werde den Vertriebskanälen und den Zulieferern von Honor dabei helfen "durch diese schwierige Zeit zu kommen", erklärte Huawei.
Huawei ist einer der weltweit größten Telekommunikationsausrüster und führend etwa bei der 5G-Technologie. Zugleich war Huawei im zweiten Quartal des Jahres erstmals zum weltgrößten Smartphone-Anbieter aufgestiegen und hatte bei den Verkaufszahlen Samsung überholt - bereits im dritten Quartal fiel Huawei aber wieder hinter den südkoreanischen Konkurrenten zurück. Nach Angaben von Huawei trug Honor mit rund 70 Millionen Geräten pro Jahr zu den Verkaufszahlen bei. Im dritten Quartal verkaufte Huawei nach Angaben des Marktforschungsunternehmens IDC 51,9 Millionen Smartphones.
(A. Bogdanow--BTZ)