Pharmaunternehmen Biontech dementiert einen "Hackerangriff"
Das Mainzer Pharmaunternehmen Biontech hat einen Bericht über einen Hackerangriff dementiert. "Das Unternehmen hat ein hartes Dementi ausgesprochen", sagte eine Sprecherin der Nachrichtenagentur AFP am Freitag. Das Magazin "Business Insider" hatte zuvor berichtet, unbekannte Hacker hätten im September einen Cyberangriff auf Biontech verübt. Dabei sei aber kein Schaden entstanden, berichtete das Magazin unter Berufung auf Sicherheitskreise.
Das Bundesamt für Verfassungsschutz hatte den Zeitungen der Funke Mediengruppe erst am Donnerstag mitgeteilt, es treffe schon seit Monaten Vorkehrungen gegen mögliche Spionageangriffe auf deutsche Unternehmen, die Forschungen im Kampf gegen die Corona-Pandemie betreiben. Alle diese Unternehmen seien seit Mai in allgemeiner Form hinsichtlich möglicher Hackerangriffe durch ausländische Geheimdienste "sensibilisiert" worden.
Über Cyberattacken hinaus seien "verstärkte Aktivitäten ausländischer Nachrichtendienste" im Bereich solcher Unternehmen und wissenschaftlicher Einrichtungen zu befürchten, die an Impfstoffen, Medikamenten, Antikörpertests und weiteren Innovationen mit unmittelbarem Bezug zur Corona-Pandemie forschten, erklärte die Behörde. Die Firmen wurden demnach gebeten, bei "Auffälligkeiten" das Bundesamt oder die Verfassungsschutzbehörden der Länder zu kontaktieren.
Die Mainzer Firma Biontech hat zusammen mit dem US-Konzern Pfizer einen vielversprechenden Corona-Impfstoffkandidaten entwickelt. Am Montag hatten beide Unternehmen mitgeteilt, dass das Mittel zu 90 Prozent gegen das neuartige Coronavirus wirke. In der kommenden Woche wollen Biontech und Pfizer in den USA eine beschleunigte Zulassung beantragen.
(A. Lefebvre--BTZ)