Software-Entwickler McAfee wegen Verdachts der Steuerhinterziehung festgenommen
Der von den USA wegen Steuerhinterziehung gesuchte Unternehmensgründer John McAfee ist in Spanien festgenommen worden. McAfee sei am Flughafen von Barcelona daran gehindert worden, in ein Flugzeug nach Istanbul zu steigen, teilte die spanische Polizei am Dienstag mit. Bis zu seiner Auslieferung an die USA wird der 75-Jährige in einem Gefängnis nahe Barcelona festgehalten.
McAfee ist Gründer der gleichnamigen Firma für Antiviren-Software und machte in den 80er Jahren ein Vermögen. Die Firma gehört mittlerweile Intel. Der Gründer ist mittlerweile selbsternannter Experte für Krypto-Währungen und hat fast eine Million Follower auf Twitter.
Laut Anklageschrift der US-Behörden, die am Montag veröffentlicht worden war, reichte McAfee keine Steuererklärungen für die Jahre 2014 bis 2018 ein, obwohl er "beträchtliche Einnahmen" aus mehreren Bereichen gehabt habe. Dazu zählen demnach verschiedene Beratungstätigkeiten, Vorträge und der Verkauf der TV-Rechte für eine Dokumentation über sein Leben. Seine Einnahmen habe er unter falschem Namen in Digitalwährungen getauscht und auf Bankkonten transferiert.
McAfee wird zudem vorgeworfen, Vermögenswerte wie Immobilien, eine Yacht und ein Auto nicht unter seinem Namen gemeldet zu haben. Die Strafverfolgungsbehörden der USA haben einen internationalen Haftbefehl ausgestellt und um seine Auslieferung gebeten, wie die spanische Polizei mitteilte.
McAfee bezeichnete sich einmal selbst als "exzentrischen Millionär". Als im Jahr 2015 sein Nachbar in Belize auf mysteriöse Weise ermordet wurde, erhoben die Angehörigen Anklage gegen McAfee. 2019 wurde er von einem Gericht in Florida zu einer Zahlung von umgerechnet rund 21 Millionen Euro an die Familie des Toten verurteilt. Ebenfalls im Jahr 2015 wurde McAfee verhaftet, weil er unter Alkoholeinfluss am Steuer saß. Im Januar 2019 floh er aus den USA.
(D. Meier--BTZ)