AGB: Verbraucherschützer mahnen Zahlungsdienstleister Paypal ab
Verbraucherschützer haben den Zahlungsdienstleister Paypal wegen der im Januar eingeführten neuen Allgemeinen Geschäftsbedingungen (AGB) abgemahnt. Wie der Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) am Mittwoch mitteilte, halten die Experten die Vorgaben mit 80 Seiten für zu lang und außerdem für zu kompliziert. Der vzbv forderte demnach von Paypal eine Unterlassungserklärung.
Paypal verstoße gegen den "gesetzlich vorgeschriebenen Grundsatz der Transparenz und benachteiligt die Verbraucher", kritisierte der vzbv. Nicht nur wegen der "formalen Unverständlichkeit der AGB", sondern auch wegen der erforderlichen Zeit, um sie vollständig zu lesen und zu verstehen, liege ein Wettbewerbsverstoß vor, bemängelte der Marktwächter Digitale Welt beim vzbv. Paypal hat nun bis Ende Februar Zeit, um die geforderte Unterlassungserklärung abzugeben.
Es könne nicht sein, dass Nutzer weit mehr als eine Stunde aufbringen müssten, um die neuen AGB vollständig zu lesen, erklärte Carola Elbrecht vom vzbv. Frühere Befragungen hätten ergeben, dass Verbraucher etwa für Datenschutzerklärungen maximal fünf Minuten opfern möchten.
Paypal mache auch nicht transparent, "was sich für Verbraucher durch die Anpassung im Januar änderte", kritisierte der Verband. Nutzer müssten also die kompletten Bedingungen lesen. Außerdem hätten "wissenschaftliche Textanalysen" ergeben, dass die AGB "formal unverständlich" seien, erklärte der vzbv.
Wie BERLINER TAGESZEITUNG aktuell dazu erfuhr, prüft Paypal die Angelegenheit. Einer Sprecherin zufolge will sich die Firma derzeit aber nicht weiter dazu äußern. Paypal ist ein weit verbreitetes Zahlungssystem für Bestellungen im Internet. Dabei werden die Zahlungen über virtuelle Konten abgewickelt. Paypal hat nach eigenen Angaben weltweit über 200 Millionen aktive Kunden.