Online: Verfügbarkeit von Lebensmittel-Diensten vom Ort abhängig
Die Verfügbarkeit und Alltagstauglichkeit von Online-Lieferdiensten von Lebensmitteln hängt stark vom Wohnort ab. Verbraucher in Berlin seien "klar im Vorteil", Nutzer in Brandenburg dagegen "größtenteils abgehängt", erklärten die Verbraucherzentralen beider Bundesländer am Dienstag. Zuvor hatten elf Testhaushalte, fünf in Berlin und sechs in Brandenburg, einen typischen Warenkorb online bestellt. Getestet wurden vier Anbieter, der Marktcheck war nicht repräsentativ.
Online eingekauft wurden Lebensmittel wie Milch, Eier, Gemüse, tiefgekühlter Fisch und Getränke. Qualität und Zustand der Produkte seien "überwiegend gut" gewesen, nur bei verspätet angelieferten Produkten habe es Probleme bei der Frische gegeben, lautete das Fazit der Verbraucherschützer. Allerdings war der Standort ein Problem.
"Die Anbieter verstehen es nicht, sich neue Kunden im ländlichen Raum zu erschließen", bemängelten die Tester, obwohl dort viel Potenzial sei. Während Berlinern nahezu alle Online-Lebensmittelhändler zur Verfügung stünden, hätten Brandenburger nur eine geringe Auswahl. In der Fläche Brandenburgs hätten deshalb nur überregional agierende Online-Supermärkte getestet werden können.
Außerdem konnte anders als in Berlin und Potsdam im ländlichen Brandenburg nur eine Zustellung per Paketservice ausgewählt werden, wie die Verbraucherzentralen erklärten. Das führe zu viel Verpackungsmüll und zu langen Lieferzeitfenstern. Zum Teil seien gefrorene, gekühlte und ungekühlte Produkte im Test zudem in einzelnen Lieferungen an mehreren Tagen gekommen. So sei der Service für Berufstätige "praktisch nicht nutzbar".
In den Test flossen die Anbieter AllyouneedFresh, mytime, Edeka und Amazon Fresh ein. Zwei davon waren nicht für alle ausgewählten Orte verfügbar.