Absturz: Bitcoin rutscht erstmals seit November unter 6000 Dollar
Der Bitcoin setzt seine Talfahrt fort: Am Dienstag rutschte der Wert der Kryptowährung erstmals seit Mitte November unter 6000 Dollar. Wie BERLINER TAGESZEITUNG erfuhr, lag die virtuelle Währung bei 5992 Dollar (4830 Euro). Vor sechs Wochen hatte der Bitcoin noch einen Spitzenwert von fast 20.000 Dollar erreicht. Der Höhenflug der Digitalwährung hatte Ende 2017 immer neue Anleger gelockt.
Inzwischen machen jedoch immer mehr Regierungen gegen die Währung mobil, was die Anleger zunehmend verunsichert. Indien, China, Russland und Südkorea kündigten an, den Handel mit virtuellen Währungen zu beschränken oder gar zu verbieten. Die japanischen Behörden kündigten nach einem Hackerangriff auf die Handelsplattform Coincheck eine strengere Überwachung an. Auch in Europa und den USA wächst die Sorge vor einem Platzen der Bitcoin-Blase. Führende britische und US-Banken kündigten an, den Kauf von Bitcoins und anderen Kryptowährungen per Kreditkarte zu verbieten, um die Anhäufung von Schulden durch Spekulationen mit virtuellen Währungen zu verhindern.
Der Vorsitzende der Bank für Internationalen Zahlungsausgleich, Agustín Carstens, warnte am Dienstag vor der Gefahr, dass der Handel mit Digitalwährungen das Vertrauen in das reguläre Finanzsystem unterminiere. Der Bitcoin sei eine "Kombination aus einer Blase, einem Schneeballsystem und einer Umweltkatastrophe", sagte der Chef der Obersten Zentralbank in Frankfurt am Main. Er forderte die Regierungen zur Wachsamkeit auf.
Wegen der starken Kursschwankungen seien Kryptowährungen nicht für Anleger geeignet und dienten deshalb hauptsächlich kriminellen Zwecken, sagte Carstens. Daher dürften die Zentralbanken nicht dieselbe institutionelle Infrastruktur zur Verfügung stellen wie dem übrigen Finanzsystem, etwa Bankkonten.
Laut Carstens stellen Kryptowährungen bislang noch kein systemisches Risiko dar. "Aber wenn die Behörden keine Vorkehrungen treffen, könnten Kryptowährungen mehr mit dem Haupt-Finanzsystem verwoben werden und die Finanzstabilität bedrohen", fügte der frühere Chef der mexikanischen Zentralbank hinzu.