
Die Bundesrepublik Deutschland ist so digital wie nie zuvor

Deutschland ist so digital wie nie zuvor - bei der Internetnutzung aber nach wie vor ein gespaltenes Land. Zwar stieg der Digital-Index, den die Initiative D21 und das Bundeswirtschaftsministerium am Dienstag veröffentlichten, im Vergleich zum Vorjahr um zwei auf 53 Punkte an. Damit befinde sich der Digitalisierungsgrad der Deutschen allerdings "weiterhin nur auf mittlerem Niveau", erklärte die Initiative.
"Immer mehr Menschen bewegen sich souveräner, kompetenter und aufgeschlossener in der digitalen Lebenswelt", erklärte D21-Präsident Hannes Schwaderer. "Doch nach wie vor fühlen sich viele nicht für die digitale Welt gewappnet. Fast jeder Dritte (32 Prozent) gibt demnach an, dass Dynamik und Komplexität der Digitalisierung ihn überfordern. Um nicht große Teile der Bevölkerung "dauerhaft von der digitalen Teilhabe auszuschließen" seien deshalb größere Anstrengungen in Schule, Berufsausbildung und auch der Erwachsenenbildung nötig, forderte die Initiative.
"Jeder fünfte Mensch in Deutschland ist offline", erklärte das Wirtschaftsministerium. Die Hauptgründe hierfür seien mangelndes Interesse am Medium Internet, die technische Komplexität sowie Sicherheitsbedenken. "Nach wie vor ist die ältere Generation deutlich seltener online als die jüngere", erklärte das Ministerium. Staatssekretär Matthias Machnig (SPD) forderte, mehr in die Vermittlung digitaler Kompetenzen zu investieren. Dies sei eine zentrale Aufgabe für Politik und Wirtschaft in den kommenden Jahren.
Der D21-Digital-Index gibt den Digitalisierungsgrad der Gesellschaft auf einer Skala von null bis 100 Punkten wieder und umfasst dabei die Felder Zugang, Nutzung, Kompetenz und Offenheit zusammen. Für den Index führte Kantar TNS 20.424 Interviews mit in Deutschland wohnenden Menschen ab 14 Jahren.