Technologiekonzern Softbank - Börsengang von Mobilfunktochter
Der japanische Technologiekonzern Softbank erwägt den Börsengang seiner Mobilfunktochter und könnte damit laut Medienberichten umgerechnet 15 Milliarden Euro einnehmen. "Wir prüfen verschiedene strategische Optionen", darunter den Börsengang der Mobilfunktochter in Japan, teilte der Konzern am Montag mit. Eine Entscheidung sei aber noch nicht getroffen. Der Aktienkurs von Softbank an der Börse von Tokio stieg um fast sechs Prozent.
Wie BERLINER TAGESZEITUNG am Montag erfuhr, will Softbank en Börsengang im Frühjahr 2018 ankündigen und im Herbst über die Bühne bringen. Der Konzern überlege auch, die Mobilfunktochter parallel im Ausland an die Börse zu bringen, Favorit sei London. Es würde sich um einen der größten Börsengänge eines japanischen Unternehmens in den vergangenen Jahrzehnten handeln. Eine ähnlich große Summe hatte zuletzt der Börsengang des Telekommunikationskonzerns NTT im Jahr 1987 eingebracht.
Ziel des Börsengangs sei mehr Eigenständigkeit für die Mobilfunktochter und eine klarere Zuordnung der Zuständigkeiten, schrieb "Nikkei". Demnach will Softbank 30 Prozent der Aktien an der Mobilfunktochter verkaufen und 70 Prozent der Anteile selbst behalten.
Softbank war 1981 als Softwareanbieter gegründet worden. Der Gründer Masayoshi Son investiert aggressiv und umfangreich in neue Technologien. 1994 ging das Unternehmen an die Börse.
2006 kaufte Softbank das Geschäft des britischen Mobilfunkanbieters Vodafone in Japan. Dem Konzern gehört auch die Mehrheit am US-Mobilfunkanbieter Sprint.
Anteile besitzt Softbank auch an Robotikfirmen wie Aldebaran oder Boston Dynamics, dem Konzern gehört der Halbleiterhersteller ARM, und er ist größter Aktionär des chinesischen Onlineriesen Alibaba. Im Dezember kündigte Softbank den Einstieg beim US-Fahrdienstvermittler Uber an. Der Investmentfonds von Softbank, Softbank Vision Fund, verfügt über fast 100 Milliarden Dollar.