Video von Youtube-Star Logan Paul mit Suizid-Opfer sorgt für Empörung
Das Video von Youtube-Star Logan Paul von einem Suizid-Opfer in Japan hat auch dort für eine Welle der Empörung gesorgt. Japanische Medien berichteten am Mittwoch über das Video, in dem Paul vor einem Mann posiert hatte, der sich im berüchtigten Wald von Aokigahara am Fuß des Bergs Fuji erhängt hatte. Auch über die folgende Entschuldigung des jungen Internet-Stars wurde berichtet.
"Es ist geisteskrank, der Welt die Leiche von jemandem zu zeigen, der gestorben ist, nachdem er depressiv war. Schande über Dich", schrieb ein Nutzer des Kurzbotschaftendiensts Twitter an Paul gerichtet. Ein anderer Nutzer kritisierte, Paul habe offenbar zu seiner "Selbstbefriedigung" gehandelt. "Suizid und Depressionen sind ernste Themen. Daran ist nichts lustig", kritisierte der Nutzer. Andere hoben hervor, dass Paul insbesondere gegenüber seinen vielen jungen Fans unverantwortlich gehandelt habe.
Paul drehte das Video im Wald von Aokigahara, der wegen zahlreicher Suizide bekannt. Medienberichten zufolge sahen sechs Millionen Nutzer das Video, ehe es gelöscht wurde. Zu sehen war demnach nicht nur der Tote, sondern auch wie Paul Witze über den Suizid reißt und lacht.
Der 22-jährige Internet-Star aus den USA entschuldigte sich für das Video und machte geltend, er habe die Öffentlichkeit für die Themen Depression und Suizid sensibilisieren wollen. Es sei leicht, sich "von einem Moment mitreißen zu lassen", ohne die möglichen Auswirkungen voll abzuwägen, hieß es in seiner Stellungnahme.
Japan hatte lange Zeit die höchste Suizid-Rate in der entwickelten Welt. Auch heute noch nehmen sich in dem Land jährlich mehr als 20.000 Menschen das Leben. Im Aokigahara-Wald rund hundert Kilometer westlich der Hauptstadt Tokio werden besonders viele Suizide verübt. Deswegen wurden dort Schilder aufgestellt, die lebensmüde Menschen auffordern, sich Hilfe zu suchen.
"Das Leben ist wertvoll... Denk noch einmal an Deine Eltern, Geschwister und Kinder", steht auf den Schildern zu lesen. Auch tägliche Patrouillen durch den Wald sollen Suizide verhindern helfen.