Gegen Rassismus: Englands Fußballer mit Social-Media-Boykott
Die Profi-Fußballer in England sind dem grassierenden Rassismus in und außerhalb der Stadien am Karfreitag mit einem ungewöhnlichen Boykott entgegengetreten. Die Spielervereinigung PFA rief ihre Mitglieder dazu auf, ab 9.00 Uhr Ortszeit alle Social-Media-Kanäle für 24 Stunden ruhen zu lassen. Den Start der Aktion markierte jeweils ein Beitrag mit dem Hashtag #Enough ("Genug").
Auch der deutsche Nationalspieler Antonio Rüdiger gehörte zu den Unterstützern. "Wir beziehen Stellung gegen Rassismus", schrieb der Verteidiger des FC Chelsea: "Wir kennen unsere Verantwortung, und wir weisen Social-Media-Plattformen und Fußballverbände darauf hin, dass auch sie mehr unternehmen müssen."
Für Aufsehen hatte zuletzt etwa der Eklat um den englischen Nationalspieler Danny Rose gesorgt. Der 28-Jährige wurde während des EM-Qualifikationsspiels in Montenegro (5:1) im März von Zuschauern fortlaufend rassistisch beleidigt und mit Affenlauten bedacht.
"Im Laufe der vergangenen Monate haben wir in Stadien auf der ganzen Welt und auch in den Sozialen Medien vermehrt erschreckende rassistische Beschimpfungen registriert", sagte Simone Pound, Leiterin der PFA-Abteilung für Gleichheit: "Wir können nicht zuschauen, während zu wenig dagegen getan wird."
Rose sagte nach den Eindrücken des Spiels in Podgorica gar, dass er sein Karriereende kaum erwarten könne. "Ich habe genug. Ich werde noch fünf oder sechs Jahre im Fußball haben. Ich freue mich auf den Zeitpunkt, wenn ich ihm den Rücken kehre", sagte der Verteidiger von Tottenham Hotspur.