Rekordstrafe gegen Google vor Hintergrund seiner Marktmacht
Eine Strafe in dieser Höhe hat die Kommission bislang in keinem Verfahren wegen Missbrauch der Marktdominanz verhängt. Die bislang höchste Strafe in einem solchen Verfahren traf 2009 Intel mit 1,06 Milliarden Euro wegen illegaler Verkaufspraktiken, die Computerhersteller dazu zwangen, die hauseigenen Prozessoren einzubauen. Diese Untersuchung dauerte eine Dekade.
Kartellstrafen hingegen können in Europa auch schon höher ausfallen. Im vergangenen Jahr traf es fünf europäische Lkw-Hersteller, die wegen Preisabsprachen mit einer Strafe in Höhe von knapp drei Milliarden Euro belegt wurden.
Auf den ersten Blick kommt Google mit einem blauen Auge davon, denn die Kommission könnte eine Strafe in Höhe von zehn Prozent des Jahresumsatzes verhängen. Die Muttergesellschaft Alphabet hat im vergangenen Jahr etwa 90 Milliarden Dollar erwirtschaftet, Barmittel stehen in ähnlicher Höhe zur Verfügung. Nach Angaben der Kommission sei die Geldbuße auf der Grundlage der Umsätze von Google mit seinem Preisvergleichsdienst in den betreffenden 13 Staaten des Europäischen Wirtschaftsraumes (EWR) errechnet worden, in denen Google seinen Preisvergleich anbietet.