Norwegische Geheimdienstchefin äußert Bedenken gegen Huawei
Der Einsatz von Huawei-Technik stößt auch in Norwegen auf Vorbehalte. Die Chefin des Inlandsgeheimdienstes PST warnte am Montag vor möglichen Sicherheitsrisiken durch den Einsatz der Netzwerkprodukte des chinesischen Telekommunikationsausrüsters. Solange Firmen in China verpflichtet seien, mit der Regierung zusammenzuarbeiten, könne ein Akteur wie Huawei unter "Einfluss" Pekings stehen, sagte PST-Chefin Benedicte Björnland.
Gegenüber Huawei sei deshalb Achtsamkeit geboten, sagte Björnland bei der Vorstellung eines Berichts zu den Sicherheitsrisiken für 2019. In Norwegen steht ebenso wie in Deutschland der Aufbau des Mobilfunknetzes nach dem künftigen 5G-Standard bevor. Für ihr 4G-Netz haben die beiden großen Anbieter Telenor und Telia Huawei-Technik verwendet.
Huawei ist einer der weltweit größten Telekommunikationsausrüster. Allerdings steht der chinesische Konzern seit längerem in der Kritik. Die USA und andere Länder werfen ihm eine zu große Nähe zu den chinesischen Behörden vor und sehen Huawei als Gefahr für ihre Cybersicherheit. Das Unternehmen weist die Vorwürfe zurück.
Norwegens Justizminister Tor Mikkel Wara erklärte, es müssten nun gesetzliche Vorgaben dafür geschaffen werden, wie kritische Infrastruktur geschützt werden könne. Daran werde derzeit gearbeitet. In Dänemark wurden am Montag unterdessen zwei Huawei-Mitarbeiter ausgewiesen. Grund dafür waren nach Angaben der Polizei in Kopenhagen Probleme mit ihren Aufenthalts- und Arbeitsgenehmigungen. Mit Spionagebedenken habe die Ausweisung nichts zu tun.