Internet: Facebook stoppt Manipulations-Kampagne auf seinen Seiten
Facebook hat nach eigenen Angaben eine großangelegte Manipulations-Kampagne auf seinen Seiten unterbunden, die mutmaßlich aus dem Iran gesteuert worden war. Insgesamt 783 Seiten, Gruppen und Konten seien entfernt worden, wo unter falschen Identitäten offizielle iranische Positionen verbreitet worden seien, teilte der US-Internetkonzern am Donnerstag mit.
Die manipulativen Aktivitäten wurden demnach in 26 Ländern entdeckt, darunter Deutschland und Frankreich sowie Staaten in Nordafrika, im Nahen Osten und in Asien. Die Urheber hätten sich als Einwohner der jeweiligen Staaten ausgeben und als Nachrichten getarnte Botschaften zu aktuellen Themen eingestellt, erklärte der für Cybersicherheit zuständige Facebook-Manager Nathaniel Gleicher.
Diese Botschaften gaben nach seinen Angaben die Position der iranischen Staatsmedien zu Themen wie etwa dem israelisch-palästinensischen Konflikt oder den Bürgerkriegen in Syrien und im Jemen wieder. Rund zwei Millionen sogenannte Facebook-Konten seien als "Follower" an mindestens eine der aus dem Iran manipulierten Seiten angedockt gewesen.
Facebook war in den vergangenen Jahren wegen des weitverbreiteten Missbrauchs seiner Plattformen zur Verbreitung manipulativer und falscher Informationen massiv in die Kritik geraten. So waren die Netzwerke des Unternehmens unter anderem von mutmaßlichen russischen Agitatoren für Desinformationskampagnen während des vergangenen US-Präsidentschaftswahlkampfes genutzt worden. Facebook reagierte mit einer deutlichen Aufstockung seiner Teams, das für die Unterbindung solcher Praktiken zuständig sind.