Großbritannien lanciert Smartphone-App für 3,5 Millionen EU-Bürger
Die britische Regierung hat am Montag eine Smartphone-App für die rund 3,5 Millionen EU-Bürger lanciert, die nach dem Brexit im Land bleiben möchten. Die Software soll dabei helfen, einen neuen Antrag zu stellen, um weiter in Großbritannien arbeiten zu können und staatliche Leistungen zu erhalten. Die jetzige Einführung ist der Beginn einer Testphase, bis die App am 30. März voll einsatzfähig sein wird - einen Tag nach dem geplanten Austritt des Vereinigten Königreichs aus der EU.
Je nachdem wie der Brexit ausgestaltet wird, soll die App bis 2020 oder 2021 in Betrieb bleiben. Derzeit werden für die Nutzung der Software ein Android-Smartphone und ein biometrischer Pass benötigt. Erste Reaktionen auf die App fielen unterschiedlich aus. Während einige das schnelle Verfahren als "beruhigend" begrüßten, machten andere nach eigenen Angaben "frustrierende" Erfahrungen.
Bei einem ersten Testlauf im November und Dezember wurde keiner der Antragsteller abgewiesen, 81 Prozent erhielten ihr Ergebnis innerhalb von einer Woche, wie das britische Innenministerium mitteilte. Beobachter rechnen nach dem Brexit mit bis zu 6000 Anträgen am Tag.
Die App nutzt den Pass und andere Datenbestände, etwa die mit der Telefonkamera gemachten Fotos oder Steuererklärungen, um die Identität und den Wohnort des Antragstellers zu bestätigen. Zudem müssen eventuelle Vorstrafen angegeben werden. Das Verfahren sollte ursprünglich 65 Pfund (74 Euro) kosten. Premierministerin Theresa May kündigte jedoch am Montag an, dass die Gebühr gestrichen werde.