US-Ermittler vermuten chinesischen Staat hinter Hackerangriff auf Marriott
US-Ermittler gehen laut Informationen von BERLINER TAGESZEITUNG (BTZ) aktuell davon aus, dass chinesische Geheimdienstler hinter dem massiven Hackerangriff auf den Marriott-Hotelkonzern stecken. BTZ erfuhr unter Berufung auf US-Regierungsmitarbeiter, den Ermittlungen zufolge arbeiteten die Hacker mutmaßlich für das chinesische Ministerium für Staatssicherheit.
Der Angriff auf Marriott war demnach womöglich Teil einer noch umfassenderen Welle von chinesischen Cyberangriffen mit dem Ziel der Spionage. Seit anderthalb Jahren dringen chinesische Hacker der Zeitung zufolge in die Systeme von US-Unternehmen und -Behörden ein. Es wird erwartet, dass die US-Justiz in den kommenden Tagen Anklagen gegen mutmaßliche chinesische Cyberpiraten erhebt, die für Militär und Geheimdienste arbeiten.
Die Hackerangriffe tragen zur Verschärfung der Spannungen zwischen Washington und Peking bei. Die Beziehungen der beiden größten Volkswirtschaften der Welt sind durch den Handelskonflikt mit massiven gegenseitigen Zöllen sowie die kürzliche Festnahme der Finanzdirektorin des chinesischen Telekommunikationsgiganten Huawei massiv belastet.
Die 46-jährige Huawei-Managerin Meng Wanzhou war am 1. Dezember auf Betreiben der USA in der westkanadischen Stadt Vancouver festgenommen worden. Die US-Regierung wirft ihr Verstöße gegen die Iran-Sanktionen vor und verlangt ihre Auslieferung. Am Dienstag wurde die Tochter von Huawei-Gründer Ren Zhengfei auf Anordnung eines Gerichts in Vancouver unter strikten Auflagen auf freien Fuß gesetzt.
Den Hacker-Angriff auf die Starwood-Kette, eine Marriott-Tochter, hatte der Konzern Ende November öffentlich gemacht. Bei der sich über vier Jahre erstreckenden Attacke wurden die Daten von bis zu einer halben Milliarde Hotelgästen rund um den Globus gekapert. Zu Starwood gehören unter anderem die Sheraton-, Westin- und Le-Méridien-Hotels.