Datenleck versursacht massiven Hackerangriff auf Marriott-Konzern
Bei einem der größten jemals verübten Hackerangriffe haben Onlinepiraten Zugriff auf persönliche Daten von bis zu einer halben Milliarde Hotelgästen rund um den Globus erlangt. Die sich über vier Jahre erstreckende Attacke richtete sich gegen die Starwood-Kette, eine Tochter des Marriott-Konzerns. Zu Starwood gehören unter anderem die Sheraton-, Westin- und Le-Méridien-Hotels.
Der "Datensicherheitsvorfall" begann bereits im Jahr 2014 und wurde erst im vergangenen September entdeckt, wie Marriott International am Freitag mitteilte. Die Hacker drangen demnach in das Reservierungssystem von Starwood ein.
Bei 327 Millionen Kunden erlangten die Onlinepiraten den Konzernangaben zufolge Zugriff auf Daten wie Namen, Geburtsdaten, Passnummern, Telefonnummern und E-Mail-Adressen. Bei manchen dieser Kunden könnten auch Kreditkarteninformationen betroffen sein. Allerdings seien diese verschlüsselt gewesen. Bei anderen Kunden hätten sich die Hacker nur Zugang zu den Namen und in manchen Fällen auch zu E-Mail-Adressen und Postanschriften verschafft.
Die Cyberattacke wurde den Angaben zufolge bei einer internen Untersuchung entdeckt, nachdem Marriott am 8. September 2018 einen entsprechenden Hinweis erhalten hatte. Konzernchef Arne Sorenson entschuldigte sich bei den Kunden: "Wir bedauern tief, dass dieser Vorfall geschehen ist."
Marriott kündigte an, Kontakt zu den betroffenen Kunden aufzunehmen. Die Generalstaatsanwältin des US-Bundesstaats New York, Barbara Underwood, erklärte, ihre Behörde werde die Cyberattacke untersuchen, damit der Schutz von persönlichen Daten sichergestellt werde.
Die Marriott-Aktie rutschte nach Bekanntgabe der Cyberattacke an der New Yorker Börse ab. Marriott hatte Starwood 2016 übernommen und wurde dadurch zur größten Hotelgruppe der Welt. Der Konzern umfasst heute weltweit rund 5700 Hotels mit mehr als 1,1 Millionen Zimmern in mehr als 110 Ländern.