Apple untersucht Vorwurf der Ausbeutung von armen Kindern in China
Nach Vorwürfen der Ausbeutung von Berufsschülern in einer Fabrik in China zur Herstellung der Apple Watch hat der US-Konzern eine Untersuchung eingeleitet. Dem Bericht, dass die jungen Menschen in dem Werk in Chongqing "Überstunden und Nachtschichten" ausgesetzt seien, werde dringend nachgegangen, sagte eine Sprecherin von Apple. Betrieben wird die Fabrik von dem taiwanischen Unternehmen Quanta, das auch für andere Marken produziert.
Quanta sei ein neuer Apple-Zulieferer und bei Prüfungen im März und Juni seien keine Unregelmäßigkeiten aufgefallen, sagte die Sprecherin. In der vergangenen Woche hatte die in Hongkong ansässige Organisation Sacom einen Bericht über die Zustände in der Fabrik veröffentlicht, der auf Interviews mit dort arbeitenden Berufsschülern basierte. Diese sagten aus, sie arbeiteten in dem Werk "wie Roboter", würden in langen Nachtschichten mit nur kurzen Pausen eingeteilt und machten Überstunden.
Viele der jungen Arbeiter wurden Sacom zufolge von ihren Ausbildungsstätten zu den "Praktika" gezwungen, um ihren Abschluss zu bekommen. Sacom sprach im Sommer mit 28 jungen Arbeitern und alle gaben an, nicht freiwillig in der Fabrik zu arbeiten. Rechtsgruppen kritisieren die in China weit verbreitete Praxis immer wieder und werfen den Verantwortlichen vor, das Arbeitsrecht zu umgehen. Besonders bei neuen Produkten oder für das Weihnachtsgeschäft arbeiten die Hersteller mit Berufsschulen zusammen.
"Wenn wir die Arbeit ablehnen, behält die Schule unser Abschlusszeugnis ein", sagte einer der Schüler laut Sacom. Die Organisation erklärte, die Arbeit in der Fabrik habe nichts mit Lernen zu tun.
Apple verkaufte seit der Einführung seiner populären Watch vor drei Jahren bereits dutzende Millionen Exemplare der teuren Uhr. In der Vergangenheit sah sich der US-Technologieriese bereits mit ähnlichen Vorwürfen im Zusammenhang mit der Fertigung seiner iPhones konfrontiert.