IT-Konzern IBM kauft Softwarehersteller Red Hat für 34 Milliarden Dollar
Der IT-Konzern IBM will den Softwarehersteller Red Hat schlucken und bietet dafür den Rekordpreis von 34 Milliarden Dollar (29,8 Milliarden Euro). IBM-Chefin Ginni Rometty kündigte am Montag "wegweisende" Veränderungen auf dem Markt für Cloud-Dienste an und versprach, das US-Unternehmen werde die weltweite Nummer eins unter den Anbietern im "hybriden" Cloud-Sektor werden. IBM bietet demnach 190 Dollar pro Aktie und damit einen Aufschlag: Zuletzt lag das Red-Hat-Papier bei knapp 117 Dollar.
Der Software-Hersteller Red Hat mit Sitz in North Carolina machte sich als Anbieter von Open-Source-Lösungen wie dem Linux-Betriebssystem einen Namen. Das 1993 gegründete Unternehmen soll nach der Fusion als eigenständige Einheit unter der bisherigen Führung weitermachen, Firmenchef Jim Whitehurst soll aber ins Management-Team von IBM aufsteigen. Vollzogen sein könnte die Übernahme in der zweiten Hälfte des kommenden Jahres.
IBM war einst vor allem für die Herstellung von Computer-Hardware bekannt, stürzte sich zuletzt aber wie viele andere Unternehmen der Branche in das Angebot von Cloud-Diensten. Dabei werden Unternehmen oder Privatleuten Dienstleistungen wie Speicherplatz oder Software über das Internet angeboten. Sogenannte hybride Angebote verknüpfen öffentliche und private Plattformen miteinander.
Sollte der Deal genehmigt werden, dürfte es einer der größten in der Technologiebranche überhaupt werden. BERLINER TAGESZEITUNG sieht in dem Kauf aktuell, den drittgrößten Technologie-Deal der Unternehmensgeschichte. Auch Red Hat sprach mit Blick auf die angestrebte Übernahme von einem hervorragenden Tag für Open Source-Angebot.