Apple-Chef Tim Cook fordert US-Datenschutzgesetz nach EU-Vorbild
Apple-Chef Tim Cook hat für die USA ein Datenschutzgesetz nach dem Vorbild der europäischen Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) gefordert. Beim Thema Datenschutz sei es an der Zeit, "dass der Rest der Welt - auch mein Heimatland - Ihrem Beispiel folgt", sagte Cook am Mittwoch auf einer Datenschutz-Konferenz in Brüssel. Apple unterstütze deshalb die Einführung eines umfassenden Datenschutzgesetzes in den Vereinigten Staaten.
Cook warnte eindringlich vor den Folgen der grenzenlosen Nutzung persönlicher Daten. Dies führe zu Überwachung und nutze lediglich den Unternehmen, die die Daten sammeln. Technologie böte viel Potenzial, um Gutes zu erreichen, "aber wir wissen, dass dies nicht von alleine passieren wird", unterstrich der Apple-Chef.
Die DSGVO war am 25. Mai endgültig in Kraft getreten. Die neuen Regeln machen Unternehmen und Organisationen Vorgaben für die Speicherung von Daten. Kunden und Nutzer bekommen mehr Möglichkeiten, gegen Missbrauch vorzugehen. Betroffen sind auch Firmen in Drittländern, die personenbezogene Daten von EU-Bürgern verarbeiten.
Apple-Chef Cook begrüßte, dass die Behörden in Singapur, Japan, Brasilien, Neuseeland und weiteren Ländern nun auch auf mehr Datenschutz drängen würden. Auch in Kalifornien, der Wiege von Technologiekonzernen wie Google, Facebook und Apple wurde im Juni ein Gesetz nach dem Vorbild der DSGVO verabschiedet.
Apple ist gemessen an seinem Börsenwert das wertvollste Unternehmen der Welt. Im Gegensatz zu Unternehmen wie Facebook oder Google basiert sein Geschäftsmodell nicht auf der Erhebung und kommerziellen Nutzung der personenbezogenen Daten seiner Nutzer. Apple verkauft in erster Linie Geräte wie das iPhone oder das iPad und zunehmend auch Dienstleistungen wie Streaming- oder Cloud-Dienste.