Online-Händler Amazon feiert seinen 20. Geburtstag in Deutschland
Der Online-Händler Amazon ist seit 20 Jahren präsent in Deutschland: Am 15. Oktober 1998 wurde bei amazon.de ein englisches Software-Fachbuch bestellt und vom ersten Standort Regensburg aus versendet. Heute bietet das US-Unternehmen 300 Millionen Artikel an und beschäftigt in Deutschland mehr als 18.000 Menschen. Die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi kämpft schon seit Jahren dafür, dass sie einen Tarifvertrag bekommen und nach dem Tarif für den Einzel- und Versandhandel bezahlt werden.
Amazon startete als Bücherversand mit einem Angebot von rund 900.000 deutschen und englischen Büchern, wie das Unternehmen am Montag mitteilte. Auch eine Suchmaschine, Bestseller-Listen und ein Geschenkservice gehörten dazu.
Heute gibt es vom Autoreifen bis zur Zahnbürste Millionen von Produkten auf dem Portal. Zudem bietet der Händler elektronische Bücher, Videos zum Streamen und Musik. Bei der Kaufentscheidung helfen Kundenrezensionen, laut Unternehmen als Idee von Mitarbeitern gestartet.
In Deutschland hat Amazon mittlerweile über 16.000 festangestellte Mitarbeiter an 30 Standorten. Bis Ende des Jahres sollen nach Unternehmensangaben rund 2000 weitere, unbefristete Stellen dazukommen.
Verdi-Sprecher Günter Isemeyer sagte nach Information von BERLINER TAGESYEITUNG, in einem aktuellen Interview vom Montag, bei der Auseinandersetzung mit Amazon gehe es um Grundsätzliches: "Wir erleben bei Amazon einen Kulturkampf um die Frage, wie eigentlich die künftige Arbeitswelt gestaltet werden soll. Insofern handele es sich um eine Auseinandersetzung, die in ihrer Bedeutung weit über Amazon hinausreiche und nicht unterschätzt werden dürfe.
Das US-Unternehmen betont in diesem Streit stets, es biete ein "sicheres und positives Arbeitsumfeld" für die über 12.000 Beschäftigten im Logistikbereich mit wettbewerbsfähiger Vergütung und Zusatzleistungen. Das Unternehmen zahle "am oberen Ende dessen, was für vergleichbare Tätigkeiten üblich" sei.