Untergang war der Onlinehandel - US-Handelskonzern Sears pleite
Der US-Handelskonzern Sears, der einst den Einzelhandel in den Vereinigten Staaten dominierte, ist pleite. Sears habe Antrag auf Insolvenz gestellt, teilte das Unternehmen am Montag mit. Die 1886 gegründete Warenhauskette war nach dem Zweiten Weltkrieg zum größten Einzelhändler in Nordamerika aufgestiegen, die Filialen waren überall zu finden.
Doch mit dem Aufstieg des Online-Handels begann der Abstieg. In den vergangenen Jahren musste Sears hunderte Filialen schließen. Am Montag war Medienberichten zufolge eine Rückzahlung von 134 Millionen Dollar (116 Millionen Euro) fällig, die Sears nicht aufbringen konnte.
Sears beantragte die Eröffnung eines Sanierungsverfahrens nach Kapitel 11 ("Chapter 11") der US-Konkursordnung. Damit kann der Geschäftsbetrieb normal weiterlaufen, das Unternehmen ist aber vor den Forderungen von Gläubigern geschützt.
Unternehmenschef Edward Lampert erklärte, Sears könne nun den "strategischen Umbau" beschleunigen. Bis Ende des Jahres würden 142 weitere unprofitable Filialen geschlossen. Sie kommen zu den 46 Läden dazu, die bis November dichtmachen.
Lampert kündigte seinen Rücktritt als Konzernchef an - Vorsitzender des Verwaltungsrates werde er allerdings bleiben. Das tägliche Geschäft soll künftig ein "Büro" führen, das aus mehreren führenden Managern besteht.