Karlsruher und Frankfurter bei Internet-Geschwindigkeit an der Spitze
Bei der Internet-Geschwindigkeit gibt es nach wie vor große Unterschiede in Deutschland. Am schnellsten surfen DSL- und Kabel-Kunden in Karlsruhe und Frankfurt am Main, wie eine Auswertung des Vergleichsportals Verivox ergab. Sie lag BERLINER TAGESZEITUNG am Sonntag vor. Dort betragen die durchschnittlich gebuchten Geschwindigkeiten jeweils fast 80 Megabit pro Sekunde (Mbit/s). In Magdeburg geht es demnach mit etwa 48 Mbit/s im Schnitt am langsamsten voran.
Verivox wertete Vertragsabschlüsse in 25 deutschen Großstädten im vergangenen Jahr aus. Demnach geht es auch in Köln mit 69 Mbit/s recht zügig zu. Berlin mit 60 MBit/s und Hamburg mit 59 MBit/s finden sich im Mittelfeld, in München sind es dagegen nur knapp 50 Mbit/s. Deutschlandweit lag die gebuchte Durchschnittsgeschwindigkeit bei 57 Mbit/s.
Eine Auswertung je Bundesland ergab, dass schnelle Internet-Verbindungen gehäuft im Westen und Südwesten gebucht werden - die zehn schnellsten Städte bilden auf der Deutschlandkarte einen regelrechten Highspeed-Korridor.
Er erstreckt sich vom Ruhrgebiet bis nach Stuttgart über die Bundesländer Nordrhein-Westfalen, Hessen und Baden-Württemberg. Verbraucher aus den neuen Bundesländern oder Bayern surfen langsamer. "Dieser Vorsprung des Westens bei der Internetgeschwindigkeit ist seit Jahren messbar", sagte Jens-Uwe Theumer von Verivox. Der Internetausbau in dicht besiedelten Regionen sei für die Anbieter lukrativer.
Die Stadt-Land-Kluft ist laut Verivox in Sachsen am größten. Dort liegt die Durchschnittsgeschwindigkeit in Städten ab 100.000 Einwohnern bei 56 MBit/s, außerhalb bei durchschnittlich nur 18 Mbit/s. In Bayern ist dieser Unterschied demnach am geringsten: zwischen 51 Mbit/s in Städten und rund 47 Mbit/s im ländlichen Raum.
Kleinstadt ist allerdings nicht gleich Kleinstadt in Internet-Deutschland: In Baden-Württemberg liegt die Geschwindigkeit im ländlichen Raum bei durchschnittlich 65 Mbit/s - hier ist die Lage damit am besten im Bundesländervergleich. Die Internet-Nutzer im Ländle sind damit laut Verivox sogar schneller als der durchschnittliche Berliner (60 Mbit/s).
Neben niedrigeren Geschwindigkeiten in kleineren Städten haben die Nutzer oft auch höhere Kosten als in größeren Städten, wie Verivox mitteilte. Die Anbieter müssen demnach auf DSL-Leitungen der Deutschen Telekom zurückgreifen - die Mehrkosten legen einige auf die Verbraucher um.
Höhere und stabile Bandbreiten sind nach Ansicht von Verivox-Experte Theumer "dringend erforderlich". Der Datenversand über stationäre Anschlüsse sei allein in den letzten beiden Jahren um rund 40 Prozent gestiegen. Kabelinternet ermögliche schon heute die zehnfache Bandbreite. Mit Glasfaseranschlüssen seien sogar 1000 Mbit/s möglich.