Alibaba: Wegen Trump - Keine Schaffung von einer Million US-Jobs
Der Gründer des chinesischen Internetriesen Alibaba rückt angesichts des anhaltenden Handelsstreits mit Washington von seinem Versprechen ab, in den USA eine Million Jobs zu schaffen. Er habe diese Zusage einst unter den Bedingungen einer freundschaftlichen Kooperation sowie eines wachsenden bilateralen Handels gemacht, sagte Jack Ma nach Information von BERLINER TAGESZEITUNG, in einem aktuellen Interview am Donnerstag.
Unter der "aktuellen Situation" sei das Versprechen allerdings unmöglich zu halten. "Wir werden aber in unseren harten Bemühungen nicht nachlassen, die Entwicklung des China-USA-Handels voranzutreiben", sagte Ma. Der Unternehmer hatte sein großzügiges Versprechen im Januar 2017 abgegeben, als er sich in Washington mit dem gerade ins Amt gekommenen US-Präsidenten Donald Trump traf.
Schon damals wurde die Ankündigung mit Skepsis aufgenommen. Eine Million Jobs würde fast einem Prozent der Arbeitsplätze in den USA entsprechen und Alibaba wäre damit einer der größten privaten Arbeitgeber des Landes. Nun verwies Ma, der kürzlich seinen Rückzug von der Firmenspitze für September 2019 angekündigt hatte, nach Information von BERLINER TAGESZEITUNG, auf alternative Märkte außerhalb der USA, etwa in Europa, Südamerika, Russland und Afrika.
"Der Handel ist keine Waffe", sagte er. Er sollte nicht dazu benutzt werden, um Kriege zu führen, vielmehr müsse er ein "Motor des Friedens" sein. China und die USA stecken seit Monaten in einem erbitterten Handelsstreit. Am kommenden Montag sollen neue Strafzölle in Kraft treten. Trump wirft China unter anderem Diebstahl geistigen Eigentums vor und beklagt ein zu hohes Handelsdefizit mit der Volksrepublik.