Internetgiganten kaufen Zeitungsmarken - Salesforce kauft "Time"-Magazin
Das Ende der Printzeitungen steht bevor, denn nichts ist so schnell wie das Internet und "Gerdruckte Zeitungen sind Nachrichten von Gestern". Was gestern gedruckt wurde, ist nachrichtentechnisch veraltet zumeist erst am nächsten Tag am Kiosk und im Supermarkt zu kaufen. Klar, dass Zeitungsnamen und Zeitungstitel mit großen Namen begerht sind.
Dies dachte sich wohl auch der Gründer und Chef des Cloud-Anbieters Salesforce, so kaufen Marc Benioff, und seine Frau Lynne das berühmte US-Nachrichtenmagazin "Time". Sie zahlen dafür 190 Millionen Dollar (163 Millionen Euro), wie das Verlagsunternehmen am Sonntag mitteilte. Die Benioffs würden sich nicht in die Geschäfte oder journalistische Entscheidungen einmischen, betonte "Time". Der Kauf sei völlig unabhängig von der Position Benioffs bei Salesforce.
Benioff selbst schrieb auf Twitter, das "Time"-Magazin sei eine "Schatzkiste unserer Geschichte und Kultur". Er und seine Frau hätten "großen Respekt" für seine Organisation und fühlten sich geehrt, Verwalter dieser Kultmarke zu sein. Benioff machte Milliarden mit Salesforce, das Unternehmen Anwendungen über das Internet verkauft.
Der Time-Verlag, Herausgeber des "Time"-Magazins, war seit Ende 2016 auf der Suche nach einem Käufer gewesen. Im vergangenen November ging der Verlag für 2,8 Milliarden Dollar an die Mediengruppe Meredith. Sie gab bereits im März bekannt, dass sie die Magazine "Time", "Fortune" und "Sports Illustrated" weiter verkaufen wolle.
Benioff gesellt sich mit dem Kauf zu einer Reihe von US-Milliardären, die angesichts sinkender Auflagen Zeitungen oder Zeitschriften erwarben. Amazon-Chef Jeff Bezos kaufte die "Washington Post", Milliardär John Henry, Eigentümer der Baseball-Mannschaft Boston Red Sox, kaufte den "Boston Globe", Milliardär Patrick Soon-Shiong die "Los Angeles Times".