Twitter-Chef Dorsey weist Vorwürfe der politischen Manipulation zurück
Twitter-Chef Jack Dorsey hat sich energisch gegen Vorwürfe der politischen Manipulation durch seinen Onlinedienst verwahrt. Dorsey erklärte am Mittwoch in einer vorbereiteten Erklärung für eine Anhörung im US-Kongress, der Kurzbotschaftendienst basiere nicht auf "politischer Ideologie". Dies gelte sowohl für die Rangfolge von Inhalten als auch für die Anwendung der Twitter-Regeln.
"Wir glauben fest daran, unparteiisch zu sein, und wir streben danach, unsere Regeln unparteiisch anzuwenden" versicherte Dorsey. Er reagierte damit auf den Vorwurf von US-Präsident Donald Trump und anderer US-Konservativer, die Onlinenetzwerke benachteiligten systematisch konservative politische Stimmen.
Trump hatte den Online-Netzwerken wegen der angeblichen Manipulationen in der vergangenen Woche sogar mit Konsequenzen gedroht. "Google und Twitter und Facebook - sie begeben sich wirklich auf sehr sehr schwieriges Terrain, und sie müssen auf der Hut sein", warnte er. Seine Kritik hält den US-Präsidenten allerdings nicht davon ab, Twitter als einen seiner wichtigsten Kanäle für die Kommunikation mit der Öffentlichkeit zu nutzen.
Neben Dorsey sollte am Mittwoch auch die Facebook-Managerin Sheryl Sandberg im Geheimdienstausschuss des US-Senats aussagen. Neben dem Umgang mit politischen Inhalten in den Netzwerken waren die mutmaßlichen russischen Cybereingriffe in die US-Politik Thema der Anhörungen.