Jugendschutz: Handy-Verbot zu Schulbeginn in Frankreich in Kraft
Die meisten Schulen in Frankreich sind seit Montag Handy-frei, zumindest theoretisch. Zum neuen Schuljahr trat ein Gesetz in Kraft, das die Nutzung von Mobiltelefonen, Tablets und internetfähigen Uhren verbietet. Die Vorschrift gilt für Grund- und Mittelschulen, also im Regelfall für Schüler im Alter von sechs bis 15 Jahren. Gymnasien können selbstständig über ein Verbot entscheiden.
Wie das Verbot umgesetzt wird, ist den Einrichtungen überlassen. Die Regierung empfiehlt, dass die Handys morgens in Schließfächer eingesperrt und nach Unterrichtsende wieder ausgehändigt werden. Das Verbot gilt auch auf dem Schulhof und in der Kantine. Kritiker halten die Vorschrift allerdings für schwer umsetzbar und kontrollierbar.
In Frankreich haben fast 90 Prozent der Zwölf- bis 17-Jährigen ein Handy. Befürworter der Neuregelung - allen voran Bildungsminister Jean-Michel Blanquer - hoffen auf bessere Schulleistungen. Zudem argumentieren sie, Kinder und Jugendliche seien künftig weniger Gewalt und Pornographie im Internet ausgesetzt.
Frankreichs Präsident Emmanuel Macron besuchte zum Auftakt des neuen Schuljahrs eine Mittelschule in Laval knapp 300 Kilometer südwestlich von Paris, die sich für die Inklusion von Schülern mit verminderter Auffassungsgabe einsetzt. Dort nahm er gemeinsam mit Bildungsminister Blanquer am Unterricht einer sechsten Stufe teil.