Microsoft will US-Zulieferer zu bezahlter Elternzeit für Mitarbeiter verpflichten
Der Technologiekonzern Microsoft will seine US-Zulieferer dazu verpflichten, ihren Angestellten mindestens zwölf Wochen bezahlte Elternzeit zu geben. Die Regelung solle bald für Firmen mit mindestens 50 Beschäftigten gelten, die "substanzielle" Arbeit für Microsoft ausübten, erklärte die Leiterin der Rechtsabteilung, Dev Stahlkopf. Die Angestellten dieser Firmen sollen demnach bei Geburt oder Adoption eines Kindes bis zu 1000 Dollar (860 Euro) pro Woche erhalten.
"Wir beobachten seit langem, dass die Gesundheit, das Wohlbefinden und die Vielfältigkeit unserer Beschäftigten zum Erfolg von Microsoft beitragen", schrieb Stahlkopf in einem Blogbeitrag vom Donnerstag zur Begründung. Das Unternehmen bietet seinen eigenen Beschäftigten ebenfalls eine Reihe von Urlaubs- und Elternzeitregelungen an, die über das normale Maß in den USA hinausgehen. Vor drei Jahren verlangte das Unternehmen schon von seinen großen Zulieferern, den Beschäftigten mindestens 15 Tage bezahlten Urlaub zu geben.
Landesweit ist in den USA nur eine unbezahlte dreimonatige Elternzeit für Betriebe mit mehr als 50 Beschäftigten vorgesehen. Microsoft zitiert Zahlen, wonach nur 13 Prozent der Angestellten im Privatsektor in den USA die Möglichkeit haben, in bezahlte Elternzeit zu gehen. Derzeit finde aber eine "nationale Debatte" darüber statt, der sich Microsoft anschließe. So will zum Beispiel der Staat Washington im Jahr 2020 per Gesetz bezahlte Elternzeit ermöglichen.
Melinda Gates, die Frau des Microsoft-Mitbegründers Bill Gates, begrüßte die Pläne. Letztlich profitiere "jeder" davon, wenn Angestellte Zeit für die Sorge ihrer Familie bekämen: "ihre Kinder, ihre Unternehmen und ihre Gemeinden", schrieb sie auf Twitter. Die USA sind das einzige Land der 41 Mitgliedsländer der OECD, wo es keinen gesetzlich geregelten bezahlten Elternurlaub gibt.