USA: AT&T und Time Warner schließen ihre ihre Milliardenfusion ab
Der US-Telekommunikationskonzern AT&T hat die milliardenschwere Übernahme des Medienkonzerns Time Warner abgeschlossen. Die Fusion erlaube einen "neuen Ansatz" der Zusammenarbeit von Medien und der Unterhaltungsindustrie, erklärte AT&T-Chef Randall Stephenson am Donnerstag. Sie komme zu einer Zeit, in der sich die Schöpfung, Verbreitung und der Konsum von Videoinhalten stetig veränderten. Am Dienstag hatte ein US-Bundesrichter die Übernahme genehmigt.
Die geplante Fusion hat einen Umfang von 85 Milliarden Dollar (72 Milliarden Euro) und war bereits im Oktober 2016 angekündigt worden. Das US-Justizministerium blockierte den geplanten Zusammenschluss jedoch mit einer Kartellklage. Die Regierung argumentierte, die Übernahme werde den Wettbewerb verringern und den Verbrauchern daher "in hohem Maße schaden". Dies bedeute höhere Preise und weniger Innovation.
Die Justiz folgte dem jedoch nicht und urteilte am Dienstag, die US-Regierung habe nicht hinreichend beweisen können, dass die Fusion dem Wettbewerb schade. Das Justizministerium sah nun von einem Antrag ab, die Fusion vorerst auf Eis zu legen. Dazu wäre es in den Tagen nach dem Urteil befugt gewesen. Allerdings kann die Regierung nach dem geltenden Recht noch immer Einspruch gegen die Fusion einlegen - auch nach dem formellen Abschluss der Übernahme.
Zum global tätigen Time-Warner-Konzern gehören neben dem Trump-kritischen Nachrichtensender CNN auch der Bezahlsender HBO sowie das Hollywood-Studio Warner Bros. AT&T ist der zweitgrößte Mobilfunkanbieter in den USA und der drittgrößte Kabelfernsehprovider des Landes. Die Firmen argumentieren immer wieder, dass sie einen größeren Rahmen benötigten, um Konkurrenten wie Netflix und Amazon sowie den Internetgiganten Google und Facebook etwas entgegensetzen zu können.
US-Präsident Donald Trump hatte sich persönlich gegen die Fusion ausgesprochen. Kritiker spekulierten, es könne sich um eine Vergeltungsmaßnahme Trumps für kritische CNN-Berichterstattung über seine Regierung handeln.