Spanien: Verbraucherschützer kündigen Sammelklage gegen Facebook an
Facebook muss sich nun auch in Spanien einer Sammelklage von Nutzern wegen Verletzung ihrer Privatsphäre stellen. Die spanische Verbraucherschutzorganisation OCU kündigte aktuell an, sie werde den US-Megakonzern auf "mindestens 200 Euro" Schadenersatz je Nutzer verklagen. Facebook habe gegen den Datenschutz verstoßen, indem es nicht über die Nutzung von Daten informiert und keine Erlaubnis dazu eingeholt habe.
Es gehe nicht nur um die Opfer des Skandals um die britische Firma Cambridge Analytica, sondern um alle 26 Millionen Facebook-Nutzer in Spanien, erklärte die Organisation. OCU agiert nach eigenen Angaben gemeinsam mit anderen Verbraucherschutzorganisationen in Portugal (Deco-Proteste), Belgien (Test-Achats) und Italien (Altroconsumo).
Facebook hat eingeräumt, dass Daten von bis zu 87 Millionen Nutzern bei Cambridge Analytica landeten. Sie sollen unter anderem unerlaubt für den Wahlkampf des heutigen US-Präsidenten Donald Trump ausgeschlachtet worden sein. Daten britischer Bürger sollen zudem für eine Pro-Brexit-Kampagne missbraucht worden sein.
Am Montag hatte La Quadrature du Net, eine französische Nichtregierungsorganisation für Bürgerrechte im Netz, mitgeteilt, wegen Datenschutzverletzungen fünf Sammelklagen gegen Google, Apple, Facebook und LinkedIn eingereicht zu haben.
Der Facebook-Chef Mark Zuckerberg hatte sich vergangene Woche im Europaparlament wegen der Datenaffäre entschuldigt. Quer durch die Fraktionen kritisierten Abgeordnete danach, dass er viele Fragen zu den jüngsten Datenlecks unbeantwortet gelassen habe. In den USA sind wegen Verletzung des Datenschutzes bereits Klagen gegen Facebook anhängig. In Österreich ist der Datenschutz-Aktivist Max Schrems juristisch gegen Facebook aktiv.