23-Jähriger wegen Hackerangriffs in USA zu fünf Jahren Haft verurteilt
Die US-Justiz hat einen 23-Jährigen wegen der Beteiligung an einem Hackerangriff auf den Internetkonzern Yahoo im Jahr 2014 zu einer Haftstrafe von fünf Jahren verurteilt. Zudem sieht eine Vereinbarung mit der Staatsanwaltschaft vor, dass der aus Kasachstan stammende Mann eine Strafzahlung leisten muss, die "all seinen verbliebenen Besitz" umfasst, wie das US-Justizministerium am Dienstag mitteilte. Die USA werfen ihm vor, im Auftrag von russischen Geheimagenten gehandelt zu haben.
Die verhängte Strafe spiegele die Schwere der Tat wider, im Auftrag für andere zu hacken, erklärte Staatsanwalt Alex Tse. Cyberkriminelle wie der 23-Jährige übten ihr Handwerk aus, "ohne Rücksicht auf die kriminellen Ziele derjenigen zu nehmen, die sie anheuern und bezahlen". Yahoo war zwischen 2014 und 2016 zum Ziel von Cyberangriffen geworden, die die Konten von 500 Millionen Nutzern betrafen. Dabei hätten "Mitglieder eines ausländischen Geheimdienstes kriminelle Hacker angeleitet und gestärkt", sagte FBI-Ermittler John Bennett. Das Ausmaß des "beispiellosen" Angriffs könne nicht groß genug eingeschätzt werden.
Russland hatte bereits im vergangen Jahr jede Verantwortung zurückgewiesen. Von einer "offiziellen Verwicklung eines russischen Geheimdienstes" in illegale Cyber-Aktionen könne "absolut keine Rede" sein, erklärte der Kreml.
Der 23-Jährige, der auch die kanadische Staatsbürgerschaft hat, war im März 2017 in Kanada auf Ersuchen der US-Behörden festgenommen und fünf Monate später nach Kalifornien ausgeliefert worden. Neben ihm werden noch drei weitere Verdächtige beschuldigt, darunter zwei Mitarbeiter des russischen Geheimdienstes FSB. Ziel des Cyberangriffs sollen insbesondere russische Journalisten, Regierungsmitarbeiter aus Russland und den USA sowie Angestellte privater Firmen gewesen sein.
Zusätzlich zu dem Angriff 2014 war Yahoo bereits im Jahr 2013 Ziel eines großangelegten Cyberangriffs geworden. Zunächst war geschätzt worden, dass hierbei rund eine Milliarde Nutzerkonten betroffen waren. Im vergangenen Herbst gab der US-Telekommunikationskonzern Verizon, der Yahoos Kerngeschäft Anfang 2017 übernommen hatte, dann allerdings bekannt, dass dieser Angriff alle drei Milliarden Nutzerkonten betraf.