Xerox verzichtet auf die umstrittene Fusion mit Fujifilm-Konzern
Die seit Monaten umstrittene Übernahme des angeschlagenen US-Drucker- und Kopiergeräteherstellers Xerox durch den japanischen Fujifilm-Konzern ist endgültig abgeblasen. Xerox habe Fujifilm entsprechend informiert, teilte das Unternehmen am Sonntag mit. Damit haben sich zwei Xerox-Großaktionäre durchgesetzt, Carl Icahn und Darwin Deason, die kurz nach Ankündigung der Übernahme dagegen geklagt hatten. Diese beiden Investoren sind besonders aktiv; sie haben sich schon oft mit den Führungsspitzen mehrerer Firmen angelegt.
Die geplante Übernahme von Xerox durch Fujifilm war Ende Januar verkündet worden. Xerox sollte demnach im gemeinsamen Joint Venture Fuji Xerox aufgehen, an dem Fujifilm die Mehrheit hält. Icahn und Deason, die jeweils mehr als 15 Prozent der Xerox-Aktien halten, klagten dagegen und erklärten, das Unternehmen werde in dem Geschäft unterbewertet. Außerdem habe eine frühere geheime Vereinbarung die Suche nach einem anderen möglichen Käufer verhindert.
Der bisherige Chef von Xerox, Jeff Jacobson, muss laut Mitteilung nun endgültig seinen Posten räumen. Er werde ersetzt durch John Visentin, teilte das US-Unternehmen mit. Chef des Verwaltungsrates werde Keith Cozza, ein Vertrauter Icahns. Im Verwaltungsrat würden zudem, wie von Icahn und Deason verlangt, mehrere Mitglieder ausgetauscht.
Fujifilm kritisierte am Montag die "einseitige Entscheidung" von Xerox. Dazu habe das US-Unternehmen nicht das Recht. Fujifilm prüfe nun alle Optionen, eingeschlossen einer Klage, teilte der Konzern mit.
Icahn zeigte sich "äußerst zufrieden", dass Xerox die "schlechte Idee" aufgegeben habe, die Kontrolle Fujifilm zu überlassen. Nun sei ein "neuer Start" möglich. Auch Darwin Deason erklärte, Xerox könne nun ernsthaft nach Alternativen suchen.